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Schulanfang Mehr Schüler, mehr Lehrer in Sachsen-Anhalt

Nach sechseinhalb Wochen Ausspannen, Urlauben und Faulenzen heißt es für Sachsen-Anhalts Schüler in wenigen Tagen wieder: Ab in die Schule!

07.08.2016, 08:33

Magdeburg (dpa) l Nur noch wenige Tage können sie ihre Freizeit genießen, dann startet für die Schüler in Sachsen-Anhalt wieder der Unterricht. Während die meisten Kinder und Jugendlichen bereits ab Donnerstag wieder die Schulbank drücken, ist für 17 600 Kinder am Samstag ein besonderer Tag. Dann werden die Erstklässler bei feierlichen Schuleinführungen im ganzen Land im neuen Lebensabschnitt begrüßt. Was wichtig wird:

Schüler: An Sachsen-Anhalts Schulen lernen ab kommender Woche so viele Schüler wie seit zehn Jahren nicht mehr. Nach Angaben des Bildungsministeriums sind es fast 192.900 Kinder und Jugendliche, 4640 mehr als noch ein Jahr zuvor. Dazu kommen knapp 49.000 in den berufsbildenden Schulen.

Lehrermangel: Auch die Zahl der Lehrer steigt nach jahrelangen Rückgängen wieder an. Fast 14.500 sind es nach jüngsten Angaben des Bildungsministeriums. Ein Jahr zuvor waren es noch fast 400 weniger. Ein Grund sind zusätzliche Einstellungen von Sprachlehrern für Flüchtlingsklassen – aber auch kurzfristige Neueinstellungen. Noch im Juni hatte Sachsen-Anhalt 270 zusätzliche Stellen ausgeschrieben, um den Lehrer-Mangel abzumildern. Rund 200 Stellen wurden demnach bereits besetzt, geeignete Kandidaten sollen auch in den kommenden Wochen noch eingestellt werden.

Doch eng wird es trotzdem. Statistisch gesehen reicht die Personaldecke gerade so, um die geplanten Unterrichtsstunden auch zu geben. Doch in der Praxis wird es mit Blick auf Krankheiten und andere unplanbare Ereignisse Ausfall geben. Besonders eng wird es an Förder-, Gesamt- und Gemeinschaftsschulen. Etwas entspannter ist die Lage demnach an den Gymnasien.

Achtung Schulkind: Auch Sachsen-Anhalter, die keine eigenen Schulkinder haben, sollten in den kommenden Tagen achtsam sein. Besonders an haltenden Schulbussen oder vor Schulen sollten Rad- und Autofahrer besondere Rücksicht auf kleine Fußgänger nehmen, rät etwa Fred Mücke, Verkehrssicherheitsberater der Polizei Stendal. Es gelte: Runter vom Gas und bremsbereit sein. Gerade Grundschulkinder oder gar Erstklässler seien besonders gefährdet. Eltern rät der Experte, den Schulweg ausreichend zu üben. "Beim Trainieren nicht mit Lob und Anerkennung sparen", lautet ein Tipp. Außerdem: Sich der eigenen Vorbildrolle bewusst sein und nicht immer den kürzesten Weg wählen. Ein paar Meter mehr einzuplanen, aber dafür an einer Ampel oder einem Fußgängerüberweg die Straße zu passieren, sei die sichere Variante.

Zuckertüten für Bedürftige: Die bunt gefüllte Zuckertüte gehört zum Start ins Schülerleben dazu. Doch nicht für jede Familie ist das traditionelle Einschulungsgeschenk ein Klacks. 130 Zuckertüten sind in diesem Jahr bei der Spendenaktion der Arbeiterwohlfahrt (AWO) für bedürftige Kinder zusammengekommen. Sie enthalten vom Kinderlexikon über einer Federtasche mit Stiften und Füller auch Schulhefte, Malutensilien und Kleinigkeiten zum Naschen, sagte eine Sprecherin. Die AWO-Hilfsaktion gibt es den Angaben zufolge seit 2005 in der Region Halle-Merseburg. Pro Jahr kommen 100 bis 150 Schultüten zusammen. Finanziert werden diese durch Spenden von Unternehmen und engagierten Bürgern. Nach Berechnungen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes (DPWV) ist in Sachsen-Anhalt mehr als jeder fünfte Einwohner arm. Laut der Bundesagentur für Arbeit lebt jedes vierte Kind im Land in einem Hartz-IV-Haushalt.

Noch Fragen? Wem ein Schulthema unter den Nägeln brennt, der kann sich am Montagabend direkt an den neuen Bildungsminister Marco Tullner wenden. Der CDU-Politiker stellt sich bei einer Online-Sprechstunde live den Fragen und Anliegen. Los geht es 17 Uhr, der Minister klinkt sich über den Facebook-Live-Dienst ein und antwortet per Videostream. Fragen können bereits vorab in den Kommentaren hinterlassen werden.