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Schuldenatlas Jeder Achte im Land ist überschuldet

Die Zahl der überschuldeten Sachsen-Anhalter ist gesunken, aber immer noch steht jeder Achte im Land gegenüber Gläubigern in der Kreide.

Von Janette Beck 14.11.2018, 00:01

Magdeburg/Halle l Die gute Nachricht vorweg: Die absolute Zahl der überschuldeten Sachsen-Anhalter hat sich verringert: Waren es 2017 noch 245.601 Männer und Frauen, die ihre Verbindlichkeiten nicht mehr aus ihrem Einkommen begleichen konnten, sind es in diesem Jahr 1571 Erwachsene weniger. Die Überschuldungslast beträgt aktuell 7,3 Milliarden Euro – das bedeutet, jeder achte Sachsen-Anhalter steht mit durchschnittlich 30.000 Euro in der Kreide.

Allerdings, trotz eines positiven Konjunkturumfeldes und einer sinkenden Arbeitslosenzahl hat sich die Schuldnerquote auf 12,73 Prozent gegenüber dem Vorjahr (12,71) leicht erhöht. Grund ist der Bevölkerungsrückgang im Land. Damit liegt Sachsen-Anhalt über dem Bundesdurchschnitt von 10,04 Prozent. Im Ranking bedeutet das den vorletzten Platz, nur Bremen hat noch mehr Schuldner (13,94). Das geht aus dem gestern in Halle vorgestellten „Schuldneratlas“ 2017 der Creditreform KG hervor.

Am meisten überschuldet sind die Hallenser mit einer Quote von 16,35 Prozent (33.000 Fälle). Von den Magdeburgern drücken 14,51 Prozent Schulden (29.600), die sie nicht begleichen können. Die wenigsten solcher Fälle gab es im Altmarkkreis Salzwedel (8885). Generell sind mehr Männer als Frauen im Land überschuldet (143.000/100.000). Die Neigung dazu ist im Alter zwischen 30 und 39 Jahren am höchsten (22,55 Prozent). Dagegen kämpfen nur 2,37 Prozent der Senioren über 70 Jahre mit einer Überschuldung.