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Schüler sollen nach Südtirol-Fahrten 14 Tage in Quarantäne

Noch ist Sachsen-Anhalt das einzige Land ohne nachgewiesenen Coronavirus-Fall. Jetzt kehren aber mehrere Schülergruppen aus Südtirol zurück, einem Risikogebiet. Für sie geht es vorerst nicht zurück in die Schule.

06.03.2020, 19:00

Halle/Magdeburg (dpa/sa) - Mehrere Schülergruppen, die in diesen Tagen aus dem Risikogebiet für das neue Coronavirus im Norden Italiens nach Sachsen-Anhalts zurückkehren, sollen vorsichtshalber zwei Wochen lang zu Hause bleiben. "Das ist eine Vorsichtsmaßnahme", sagte Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) am Freitag in Magdeburg. Zuvor hatten die Gesundheitsämter und das Ministerium in einer Telefonkonferenz das einheitliche Vorgehen abgesprochen. Die Quarantäne gelte für die Schülerinnen und Schüler sowie ihre Begleitpersonen, auch wenn diese keine Krankheitsanzeichen hätten.

Betroffen waren am Freitag zunächst Schülergruppen eines Gymnasiums im Burgenlandkreis sowie zweier Gymnasien in Halle, wie die Behörden mitteilten. In Halle nahmen Ärzte die ersten etwa 40 Rückkehrer am Nachmittag in Augenschein. Da einige Reisende Symptome zeigten, wurde häusliche Quarantäne angeordnet, hieß es vor Ort. Bei ihnen wurden Abstriche genommen. Ergebnisse sollten binnen ein bis zwei Tagen vorliegen. Wie viele Rückkehrer Symptome zeigten, teilte die Stadt zunächst nicht mit. Am Abend sollte das Prozedere bei einem weiteren Bus mit Schülern wiederholt werden, die aus einer Skifreizeit zurückkehrten. Schulschließungen sind nach Angaben der Stadt Halle zunächst nicht geplant. Laut Sozialministerium entscheiden die regional zuständigen Gesundheitsämter, wie im einzelnen Fall vorzugehen ist.

Am Donnerstagabend hatte das Robert Koch-Institut die norditalienische Region Südtirol in die Kategorie "Risikogebiet" aufgenommen. Sachsen-Anhalt ist bisher das einzige Bundesland, in dem der Erreger Sars-CoV-2 noch nicht nachgewiesen wurde. Nach Ministeriumsangaben gab es schon mehr als 1000 Tests. Deutschlandweit wurden laut Robert-Koch-Institut bis zum Freitag mehr als 500 Corona-Fälle bestätigt.

Im Burgenlandkreis etwa sind 37 Schüler und vier Lehrkräfte eines Gymnasiums aus Weißenfels betroffen, die am Freitag aus Südtirol zurückkehrten. Keiner von ihnen zeige derzeit Krankheitssymptome, teilte der Landkreis mit. "Für den Fall, dass solche noch auftreten, stellen wir mit der Quarantäne der Schüler sicher, dass der Schulbetrieb am Goethe-Gymnasium Weißenfels fortgeführt werden kann", erklärte Landrat Götz Ulrich (CDU). Er bat um einen besonnenen Umgang mit der Situation. Damit die Schüler nicht zu viel Unterrichtsstoff verpassen, prüfe der Landkreis, inwieweit digitale Lernmethoden eingesetzt werden können.

Pressemitteilung Sozialministerium