Schwere Gewitter in Sachsen-Anhalt: Mann stirbt durch Blitz
Starker Regen sorgt in Sachsen-Anhalt für überflutete Straßen und vollgelaufene Keller. Im Saalekreis wird ein Mann beim Gewitter vom Blitz getroffen.
Möckern/Wanzleben/Salzatal (dpa/sa) - Bei schweren Gewittern am Wochenende ist in Sachsen-Anhalt mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. In Höhnstedt wurde ein Mann am Samstagabend vom Blitz getroffen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Helfer versuchten vergeblich, den 44-Jährigen wiederzubeleben. Er hatte zuvor mit Bekannten in einer Gartenanlage gesessen und sich während des Gewitters nahes eines Strommastes aufgehalten. Die Ermittlungen zu den genauen Todesumständen dauern an.
In mehreren Regionen Sachsen-Anhalts sorgten die Gewitter und Regenfälle zumindest zeitweise für Behinderungen. Vielerorts prasselte so viel Niederschlag herab, dass der Deutsche Wetterdienst Allzeit-Tagesrekorde vermerkte. Spitzenreiter war am Samstag Klein Germersleben, ein Ortsteil von Wanzleben in der Börde. Dort kamen binnen 24 Stunden 133,4 Liter Regen je Quadratmeter zusammen.
Mehrere Straßen mussten wegen der Unwetterfolgen gesperrt werden, wie es von der Polizei hieß. Bei Polleben in Mansfeld-Südharz rutschte ein Erdhang ab und blockiert die Landesstraße 151. Die Landstraße 20 bei Oebisfelde-Weferlingen in der Börde ist wegen Unterspülung gesperrt. Das Lagezentrum des Innenministeriums warnte sowohl Samstag als auch Sonntag vor hoher Aquaplaninggefahr auf den Autobahnen.
Die Autobahnpolizei zählte im Süden des Landes nur wenige Unfälle. Auf der Autobahn 14 bei Naundorf wurden am Samstagabend fünf Menschen leicht verletzt, weil ein 34-Jähriger mit seinem Wagen auf regennasser Fahrbahn ins Schleudern kam und mit einem neben ihm fahrenden Auto zusammen stieß.
In Magdeburg rückte die Feuerwehr mehrfach aus. Die Retter mussten umgestürzte Bäume beseitigen und dabei helfen, Regenwasser aus vollgelaufenen Kellern und Tiefgaragen zu pumpen, wie die Stadt am Sonntag mitteilte. Auch in Halle und vielen anderen Regionen prasselte der Regen so stark, dass Straßen zwischenzeitlich überflutet wurden und Wasser in Keller und Gebäude lief. In Gutenswegen in der Börde schlug ein Blitz in ein Wohnhaus ein und setzte den Dachstuhl in Brand.
Vielerorts regnete es binnen weniger Stunden mehr als sonst in einem ganzen Monat. In der Statistik des Deutschen Wetterdienstes stellten mehrere Stationen Allzeit-Rekorde auf. Neben Spitzenreiter Klein Germersleben wurden auch in Drewitz bei Burg (100,4 Liter je Quadratmeter), Röblingen am See in Mansfeld-Südharz (91,5 Liter), Hakeborn in der Börde (81,8 Liter) oder Ballerstedt im Kreis Stendal (55,0 Liter) Regenrekorde registriert.
Zum Vergleich: Im gesamten Mai dieses Jahres regnete es in Sachsen-Anhalt laut DWD im Schnitt 30 Liter je Quadratmeter. Im langjährigen Mittel sind es sonst 52 Liter. Erst in der Nacht zu Montag sollte sich die Situation gänzlich beruhigen, wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes sagte.
Am Sonntag beruhigte sich das Wetter aber schon deutlich. Am Sonntag war vor allem noch der Raum Anhalt und der Süden Sachsen-Anhalts von Regen und kleineren Gewittern betroffen, wie der Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD), Florian Engelmann, am Sonntag in Leipzig sagte. "Aber das war alles nicht Dramatisches mehr." Am Montag können die Sachsen-Anhalter mit einem sommerlichen Sonne-Wolken-Mix und Temperaturen um die 25 Grad Celsius rechnen.