Schwule und Lesben Mehr homosexuelle Lebenspartnerschaften
In Sachsen-Anhalt gehen wenige schwule und lesbische Paare rechtlich einen Bund ein. Die Zahl der Lebenspartnerschaften steigt langsam.
Halle (dpa) l Die Zahl von schwulen und lesbischen Paaren, die eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen, steigt in Sachsen-Anhalt – zuletzt aber auch deren Trennungen. Wie das Statistische Landesamt in Halle auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, wurden 2014 hierzulande 99 eingetragene Lebenspartnerschaften besiegelt, im Jahr darauf bereits 138.
Gleichzeitig steigt die Zahl der Paare, die ihren Bund offiziell wieder aufheben: 2014 waren das 22 Paare, 2015 nur noch halb so viele, im vergangenen Jahr 26 – wie lange die Partnerschaften bestanden, ist nicht bekannt.
Das Lebenspartnerschaftsgesetz, das schwulen und lesbischen Paaren eine eingetragene Lebenspartnerschaft ermöglicht, gibt es bereits seit 2001. Das Statistische Landesamt veröffentlicht die Zahl der eingegangenen Partnerschaften aber erst seit dem Jahr 2014, weil es laut einer Sprecherin erst seit diesem Zeitraum eine größere Zahl von Verpartnerungen gegeben habe.
Die Zahlen aus dem Jahr 2014 und 2015 zeigen, dass mehr Frauen den Weg einer eingetragenen Lebenspartnerschaft wählen als Männer. Von den 99 Paaren im Jahr 2014 gründeten 44 auf einer schwulen Beziehung und 55 auf einer lesbischen. 2015 wurde der Abstand deutlicher: Von 138 Paaren waren 56 schwul und 82 lesbisch. Zahlen für 2016 liegen noch nicht vor – außer für die Trennungen. Diesen zufolge waren von den 26 Aufhebungen 16 schwule Lebenspartnerschaften betroffen und 10 lesbische.
Im Vergleich zu den klassischen Eheschließungen zwischen Mann und Frau macht die eingetragene Lebenspartnerschaft in Sachsen-Anhalt nur einen sehr kleinen Teil aus. Berechnungen des Statistischen Landesamts zufolge wurden 2015 je 1000 Einwohnern 4,7 Ehen geschlossen, aber nur 0,06 eingetragene Lebenspartnerschaften begründet.
