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Senioren Schlechtes Zeugnis für Sachsen-Anhalt

Eine aktuelle Studie stellt Sachsen-Anhalt in Hinblick auf die Lebensverhältnisse von Senioren ein schlechtes Zeugnis aus.

Von Antonius Wollmann 12.11.2018, 11:03

Magdeburg l Laut dem aktuellen „Good Aging Index", der im Auftrag der Initiative „7 Jahre länger" des Gesamtverbandes  der Deutschen Versicherungswirtschaft erstellt wurde, sind die Lebensbedingungen für Senioren in Sachsen-Anhalt am schlechtesten.  Im bundesweiten Vergleich belegt das Land in dem Ranking mit 57,4 Punkten den letzten Rang. Angeführt wird das Länder-Ranking vom Saarland (68,4). Der Durchschnitt liegt bei 62,8 Zählern.

Verantwortlich für die Studie waren die Sozialwissenschaftler Jürgen Bauknecht und Uwe Remer-Bollo. Anhand von 30 Faktoren bewerteten sie in den drei Bereichen „gesundes Altern/Wohlbefinden", „finanzielle Sicherheit" und „soziale Teilhabe" die Lebensverhältnisse der Senioren. In die Bewertung flossen unter anderem die Lebenserwartung ab 60 mit ein, die Qualität der Pflegeheime, das verfügbare Einkommen der Rentner, ihr Gesundheitszustand sowie ihr Kontakt zu Freunden oder Familie.

Stark beeinflusst wird das Ranking von der finanziellen Lage – sowohl der Rentner als auch der öffentlichen Hand. Die schlechte Platzierung der ostdeutschen Bundesländer sei daher keine Überraschung, da dort die Älteren über geringere Vermögen verfügten und auch die Länder weniger Geld für den Ausbau der sozialen Infrastruktur besäßen.

Abseits der finanziellen Schwäche, die allen ostdeutschen Ländern gemein ist, fällt in Sachsen-Anhalt vor allem in Bezug auf die geringe soziale Teilhabe der Senioren auf. Zwar haben sie nach den Sachsen am häufigsten Kontakt zu Freunden und Bekannten, gleichzeitig stufen sie ihr soziales Netzwerk jedoch am schlechtesten ein. Sie sind auch am seltensten Mitglied in allgemeinen Gruppen. Und nirgends sonst ist der Gesundheitszustand der Älteren so schlecht  wie in Sachsen-Anhalt, weshalb das Land auch in der Kategorie „gesundes Altern" einen hinteren Platz belegt.