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Junger Feuerwehrmann rettet zehn Kinder von Balkon in Wernigerode / 19-jähriger Blankenburger festgenommen Serie von Bränden und Fehlalarmen hält Retter in Atem

Von Jens Müller 27.02.2012, 05:21

Wernigerode/Blankenburg l Eine Brandserie in Blankenburg und eine Reihe böswilliger Fehlalarme in Wernigerode haben auch an diesem Wochenende Feuerwehren und Polizei in den beiden Harzstädten in Atem gehalten.

Glimpflich für die Bewohner eines Plattenbaus im Wernigeröder Wohngebiet Stadtfeld ist ein Feuerwehreinsatz am Sonnabend ausgegangen. Ein 18-jähriger Feuerwehrmann, der zufällig Verwandte in dem Haus besuchen wollte, entdeckte dichten Rauch, der aus dem Keller drang. Er alarmierte sofort seine Kameraden, die Hausbewohner und rettete mit einem unbekannten Passanten zehn kleine Kinder vom Balkon im Erdgeschoss. Der Feuerwehrmann und eine 20-jährige Hausbewohnerin wurden später mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Die Familien konnten am Abend in ihre Wohnungen zurückkehren. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Unbekannte hatten im Keller eine alte Couch und eine Matratze angezündet.

In Blankenburg nahm die Polizei einen 19-Jährigen unter dem Verdacht fest, in einem Plattenbau gezündelt zu haben. Hatte es am Sonnabendnachmittag zunächst im Keller des Gebäudes gebrannt, so wurde am Abend eine Haustürklingel in Brand gesetzt. Es war in den zurückliegenden Wochen bereits der sechste Feuerwehreinsatz in diesem Haus im Wohngebiet am Regenstein.

In Wernigerode wurde die Feuerwehr in der Nacht zu Sonnabend zu einem vermeintlichen Dachstuhlbrand gerufen. Der Alarm entpuppte sich aber als schlechter Scherz. Es war laut Wehr bereits die vierte böswillige Alarmierung an vier aufeinanderfolgenden Wochenenden. Da die Retter davon ausgehen, dass sich Menschen in Gefahr befinden, rücken sie bei solchen Einsatzen in voller Stärke aus: In dieser Nacht mit 52 Männern und Frauen aus Wernigerode und den umliegenden Ortsteilen in zwölf Fahrzeugen.