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Sexismus Streit um Wandbild in Halle

In Halle ist ein Streit um eine Zeichnung an der Fassade des Christian-Wolff-Gymnasium entbrannt. Ist es sexistisch?

Von Elisa Sowieja 23.11.2017, 17:04

Halle l Ein Wandbild an einer Hallenser Schule erhitzt die Gemüter. Das Gemälde ziert die Fassade des Christian-Wolff-Gymnasiums und zeigt ein asiatisches Mädchen, das über seine Schulter blickt – ob eher verschämt oder lassiv, darüber gibt es offenbar unterschiedliche Auffassungen. Im Sommer ist das Bild entstanden. Die Künstler Viktor Sobek und Kai Siegel haben es gemeinsam mit Schülern gestaltet. Jetzt hat Halles „Frauenpolitischer Runder Tisch“ das Wandbild im Stadtrat als sexistisch kritisiert. Es diskriminiere Mädchen und Frauen, hieß es. Dabei müsse die Schule Vorbild sein.

Schulleiter Andreas Slowig ist sauer: „Ich habe nichts gegen die Kritik. Aber ich habe etwas dagegen, dass Vertretern solcher Verbände die wirklichen Probleme der Mädchen und Frauen in Halle-Neustadt piepegal sind, sie hier aber Symbolpolitik betreiben“, erklärt er. Bisher habe er nicht erlebt, dass sie sich in dem sozialen Brennpunkt engagiert hätten. Er wolle und könne das Bild nicht zensieren, es gelte die künstlerische Freiheit. Abgesehen davon habe es aus der Schulgemeinschaft nicht einen kritischen Hinweis gegeben.

Die Frauengruppe schlägt vor, dass die Lehrer des Gymnasiums ein Seminar zum Thema sexistische Werbung besuchen. „Solange ich Schulleiter bin, wird es das nicht geben“, sagt Slowig. „Kein Lehrer hat etwas mit der Entstehung des Bildes zu tun. Es ist das Ergebnis eines Projekts von Künstlern und Schülern.“ Slowig zufolge ging es darum, die Internationalität der Schule zu betonen.