Bundestag zu Unglück Sicherheitsdefizit: Deutsche Bahn unter Druck
Berlin (wb). Nach dem Zugunglück von Hordorf wächst der Druck auf die Deutsche Bahn, eingleisige Strecken mit einer Punktförmigen Zugbeeinflussung (PZB) auszurüsten. Im Verkehrsausschuss des Bundestags haben gestern Politiker aller Parteien eine rasche Nachrüstung mit diesem automatischen Zug-Bremssystem gefordert.
Dirk Fischer, Verkehrspolitiker der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, sagte: "Die Sicherheit auf der Schiene muss so schnell wie möglich erhöht werden. Zustände, wie sie vor allem noch auf ostdeutschen Bahnstrecken herrschen, sind nicht hinnehmbar."
Anton Hofreiter, Verkehrsfachmann der Grünen-Fraktion, sagte der Volksstimme: "Die Eisenbahn-Vorschriften müssen dringend so angepasst werden, dass alle Strecken, auf denen Personenzüge fahren, mit PZB ausgerüstet werden. Die geschätzten 50 Millionen Euro dafür sind ein relativ geringer Betrag für die Sicherheit der Fahrgäste."
Die Bahnstrecke Magdeburg – Halberstadt gehört zu insgesamt 3400 Kilometern eingleisiger Bahnverbindungen, die nicht durchgängig mit PZB ausgerüstet sind, obwohl die Bahn seit Jahren mehrfach zur Nachrüstung aufgefordert worden war. Das System hätte das Zugunglück mit zehn Toten und 23 Verletzten nach Experteneinschätzung verhindert.