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Soforthilfe Fünf Millionen Euro für Kinos auf dem Land

Filmtheater in Sachsen-Anhalt wollen die Soforthilfe des Bundes für Modernisierungen nutzen. Es gibt insgesamt fünf Millionen Euro.

Von Julia Puder 30.07.2019, 01:01

Magdeburg l Die Bundesregierung will Kinos auf dem Land mit fünf Millionen Euro Soforthilfe unter die Arme greifen. Man wolle damit den „Kulturort Kino“ abseits der Metropolen erhalten, erklärte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU). Mit der Soforthilfe sollen Gemeinden mit bis zu 25.000 Einwohnern unterstützt werden.

Seit diesem Monat können Kinobetreiber bis zu 25.000 Euro für Modernisierungs- und programmbegleitende Maßnahmen beantragen. Zu den Verwendungszwecken zählen unter anderem Marketing, Barrierefreiheit und Projektions- und Tontechnik. Eine Umfrage der Volksstimme unter Kinobetreibern in Sachsen-Anhalt zeigt, dass der Wunsch nach technischen Modernisierungen ganz oben steht.

„Wir würden mit dem Geld unsere Tontechnik vom Surround-Format 5.1 auf 7.1 aufrüsten“, erzählt Lars Hoffmann vom Union-Kino Genthin. Er hat die Förderung bereits beantragt. Das Traditionskino im Jerichower Land besteht schon seit 20 Jahren und verfügt über drei Säle. Kinos auf dem Land bieten für Hoffmann vor allem eines: Erreichbarkeit. „Viele Leute kommen aus verschiedenen Regionen zusammen“, freut er sich über das Interesse der Menschen.

Der Filmpalast in Salzwedel soll mit Hilfe der Förderung in neuem Licht erstrahlen. „Wir würden unsere Lampen auf LED umstellen und unsere Technik modernisieren“, erzählt Geschäftsführer Jürgen Bode. Er hat die Soforthilfe direkt einen Tag nach Bekanntgabe beantragt. Allgemein wünsche er sich aber mehr Unterstützung auch von der Landesregierung. Theater werden seiner Meinung nach viel mehr gefördert, dabei biete auch das Kino einen Ausgeh-Faktor und zieht durch Live-Übertragungen und Sondervorführungen viele Menschen an. „Auch die lokale Infrastruktur profitiert von diesen Kinos“, stellt er fest.

Auch das kleine Studiokino „Eisenstein“ will als soziokulturelles Zentrum die Förderung beantragen. „Wir könnten solch eine Förderung sehr gut gebrauchen“, freut sich Leiter Stefan Helmholz. Mit dem Geld würde er gern das Filmangebot des „Eisenstein“ erweitern.

Sylvia Walther vom Central Theater in Thale hat auch schon eine Idee: „Wir würden mit dem Geld unsere Bestuhlung neu beziehen“, erzählt sie.

Die Fördermittel können noch bis zum 31. Oktober bei der Filmförderungsanstalt beantragt werden. Es werden bis zu 80 Prozent der förderfähigen Investitionskosten übernommen. Das Kino müsste die übrigen 20 Prozent aus Eigenmitteln finanzieren.

Informationen und Unterlagen zur Antragsstellung gibt es hier.