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Soziales Jahr Freiwilligen-Dienst in der Warteschleife

Dutzende junge Leute wollten in Sachsen-Anhalt längst ihr soziales Jahr an Schulen starten, doch es fehlten Bescheide des Landes.

Von Alexander Walter 15.08.2019, 19:12

Magdeburg l Der Landeselternrat ist verärgert über wochenlange Verzögerungen beim Start des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) an Ganztagsschulen in Sachsen-Anhalt: Eigentlich hatten Dutzende junge Leute fest damit gerechnet, ihren Freiwilligendienst am 1. August beginnen zu können, sagte Vorsitzender Matthias Rose.

In mehreren Fällen seien die Freiwilligen aber trotz vorheriger Zusage zum Starttermin am 1. August von ihren Schulen wieder nach Hause geschickt worden.

„Es gibt keinen Plan B, gegenüber den Jugendlichen ist das eine Zumutung“, sagte Rose. Der rechtzeitige Beginn sei für die Vorbereitung auf den Dienst ebenso wichtig wie für die Anerkennung von Bescheinigungen, etwa für ein Studium. Zudem liefen die Freiwilligen Gefahr, durch die Verzögerung am Ende ihres Dienstes wochenlang wegen der Ferienzeit ohne Aufgabe zu bleiben. Auch die Schulen bräuchten Planungssicherheit, betonte Rose.

Das FSJ wird nach Angaben des Bildungsministeriums in Sachsen-Anhalt von Trägern organisiert, die dafür öffentliches Geld erhalten. Auf Volksstimme-Nachfrage bestätigte ein Trägerunternehmen Verzögerungen. „Sonst haben wir schon am 1. August begonnen, wir hatten gehofft, dass es nach den Verspätungen nun wenigstens der 16. August wird.“ Das aber dürfte knapp werden. Das Bildungsministerium räumte Verzögerungen gestern ein. Grund sei die Entscheidung, die Zahl der Träger zu erhöhen und das FSJ breiter aufzustellen, sagte ein Sprecher. Statt bislang 50 Plätzen soll es ab sofort 60 geben, um die von den Trägern angemeldeten Plätze zu bedienen.

Die Entscheidung, welche Träger für das FSJ Mittel erhalten, sei daher erst am Donnerstag gefallen. Neben den bisherigen Akteuren Internationaler Bund (IB) und der Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (LKJ) sind das Deutsche Rote Kreuz sowie die Arbeiterwohlfahrt neu dabei. Laut Bildungsministerium stehen für das FSJ in diesem Jahr insgesamt 500.000 Euro bereit. Ein Träger teilte Donnerstagnachmittag mit, man warte nur auf den schriftlichen Bescheid des Landes, sofort danach könnten die FSJler starten.