SPD-Landeschef Lischka will Vorsitz abgeben
Magdeburg (dpa/sa) - Sachsen-Anhalts SPD-Landeschef Burkhard Lischka will Ende des Jahres nicht erneut für den Parteivorsitz kandidieren. "Ich möchte den Staffelstab weitergeben, das habe ich immer gesagt", bekräftigte der 53-Jährige in einem Interview der "Magdeburger Volksstimme" (Montag). Die Partei sei noch nicht da, wo er sie gerne sehen würde, aber es gehe aufwärts mit der SPD in Sachsen-Anhalt. "Ich sehe daher meine Aufgabe als Landesvorsitzender als erfüllt an", sagte Lischka. Sollten sich mehrere Kandidaten für seine Nachfolge bewerben, plädiere er für eine Mitgliederbefragung.
Der Innenexperte der SPD-Bundestagsfraktion hatte den Landesvorsitz nach dem Debakel bei der Landtagswahl 2016 übernommen, als die Sozialdemokraten nur etwas mehr als zehn Prozent der Stimmen holten. Ursprünglich wollte er bereits nach zwei Jahren den Vorsitz wieder abgeben, ließ sich aber für den Parteitag im Januar 2018 zu einer erneuten Kandidatur überzeugen - und wurde mit 97 Prozent gewählt.
Ob im Land oder im Bund - die SPD setze viele ihrer Forderungen durch, sagte Lischka der "Magdeburger Volksstimme". Die Partei habe es aber verlernt, die Menschen auch emotional anzusprechen. "Wir haben bei vielen Dingen kein klares Profil mehr." Das gelte auch für Kernfelder wie die Frage, wie der Sozialstaat nach Hartz IV aussehen solle, sagte Lischka. "Da brauchen wir dringend und rasch Klärungsprozesse."