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Spendenbilanz 2018 Heißer Sommer hält Blutspender fern

Extreme Grippewelle, extremer Sommer: 2018 war eine besondere Herausforderung für die Blutspendedienste in Sachsen-Anhalt.

18.01.2019, 08:53

Halle/Magdeburg (dpa) l Das vergangene Jahr ist besonders schwer für die Blutspendedienste in Sachsen-Anhalt gewesen. "Infolge der Grippewelle im März, dem warmen Frühjahr und der langen Hitzewelle waren die Lagerbestände bis auf das Minimum geschrumpft", sagte der Sprecher des für Sachsen-Anhalt zuständigen Blutspendedienstes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Markus Baulke, im niedersächsischen Springe. 2018 spendeten beim DRK knapp 54 800 Menschen ihr Blut. Im Vorjahr gab es 800 Blutspender im Land mehr. Dennoch ging die Zahl der Spenden beim größten Blutspendedienst des Landes kaum zurück.

Der Grund: Die Spender kamen häufiger. Im Schnitt gab 2018 jeder Spender 1,89 Spenden ab, hieß es. Im Vorjahr lag der Schnitt bei 1,87 Spenden je Spender. Das bedeutet, dass 2018 rund 103.750 Spenden zusammen kamen. Im Vorjahr waren es nur knapp 200 Blutspenden mehr. Besonders gut zogen in dem schwierigen Jahr die Werbeaktionen bei den Spendern, erklärte Baulke.

Auch um die anderen Blutspendedienste machten ungewöhnlich viele Menschen im vergangenen Jahr einen großen Bogen. Die Blutbank der Universität Magdeburg etwa zählte nach eigenen Angaben 2018 knapp 5300 Blutspender. Das waren 300 Menschen weniger als im Vorjahr. Auch die Zahl der Plasma- und Thrombozytenspenden ging zurück. In den Semester- und Schulferien kamen besonders wenig Helfer.

Nur der Blutspendedienst Haema am Standort in Halle konnte trotz der widrigen Umstände zulegen. 2017 registrierten sich 420 Menschen als Erstspender. 2018 kamen sogar 454 Erstspender. Die Zahl der Dauerspender sowie der abgegebenen Spenden blieb den Angaben zufolge nahezu konstant. Insgesamt gab es 19.000 Spenden aller Arten.

Die Folgen des heißen Sommers sind nach Angaben der Blutspendedienste noch immer zu spüren. "Die Depots waren aufgrund ausbleibender Spenden dezimiert", erklärte Haema-Sprecher Jan Noack. Deshalb habe das neue Jahr mit einem Mangel an Blutkonserven begonnen. Hinzu kam, dass viele Menschen ihren Urlaub über das Neue Jahr ungewöhnlich lange – bis zum 6. Januar – ausdehnten. Schnee und Kälte verstärkten das Problem. Die Haema sucht – wie die übrigens Blutspendedienste – daher dringend Spender.