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Sport im Schnee Harz ist für Wintersportler gerüstet

Der Schnee liegt schon. Jetzt wartet der Harz auf die ersten Schneesportler aus dem Flachland. Die Menschen sind für den Winter gerüstet.

15.12.2017, 10:35

Braunlage (dpa) l Viele Skifahrer, Snowboarder, Rodler und Langläufer strömen ab diesem Wochenende in den Harz. Im größten Skigebiet Norddeutschlands beginnt die Skisaison. Diese Menschen sorgen dafür, dass alles rund läuft: Von der Pistenpflege bis zur Einstiegshilfe für Gäste in die Lifte – dafür sind Karsten Otto (47) und sein Team zuständig. Vor allem Anfänger, Wiedereinsteiger und Senioren nutzten die Pisten auf dem Matthias-Schmidt-Berg in St. Andreasberg. "Abends, nach Betriebsende, präparieren wir die Pisten, damit der Schnee über Nacht fest wird", erklärt Otto, der die Lifte seit 15 Jahren betreibt. Sollte es stark schneien, würden die Pisten am Morgen erneut bearbeitet. Liftspuren in den Schnee fräsen, alles kontrollieren – dann öffnet der Betreiber um 9 Uhr die Lifte. An drei Tagen in der Woche bietet er zusätzlich Flutlichtabfahrten an – "vor allem die Einheimischen nutzen das gern", sagt er.

"Der Harz ist schön, aber am liebsten bin ich in den Alpen unterwegs", sagt Skilehrer Ralf Kasten vom Westharzer Ski-Club. Er bringt seit 15 Jahren überwiegend Schulklassen das Skifahren bei. Nach einem Einführungstag im Harz, fährt er mit den Schülern jeweils eine Woche durch die Alpen. "Dort ist es einfach schneesicherer", sagt Kasten. "Im Harz gab es schon ganze Winter, in denen es zwar kalt war, aber viel zu wenig Schnee gab." In den vergangenen zwei, drei Jahren habe sich dies jedoch geändert. Seitdem werden Pisten von St. Andreasberg und Braunlage auch künstlich beschneit.

Rodelbahnbetreiber Thomas Maske (40) in Schierke hat zurzeit besonders viel zu tun. "Diesen Dezember haben wir besonders viel Schnee – und wahrscheinlich sogar weiße Weihnachten", sagt er. "Wir müssen noch etwas Schnee wegschaufeln, damit die Gäste gut durchkommen." Damit den Rodlern nicht kalt wird, verkaufen die Bahnbetreiber neben der Bahn Glühwein und es gibt einen Kaminofen. Die Rodelbahn steht schon seit 13 Jahren. Zu ihr kommen Stammgäste aus ganz Nord- und Mitteldeutschland und aus Holland. Die Rodelbahn hat während der Schulferien täglich geöffnet – außer wenn es regnet oder sehr stark schneit.

Die richtigen Skier und Stöcke finden, passende Skistiefel und einen Helm aussuchen sowie Skibindungen einstellen – das sind die Aufgaben von Kosta Nikolic (39). Seit sieben Jahren arbeitet er im Skiverleih Sportklause Willecke in St. Andreasberg und hofft auf eine tolle Saison. "Vor allem Anfängern muss ich viel erklären", sagt Nikolic. Doch seine Kunden seien alle begeistert und freuten sich darauf, Ski zu fahren. Nicht immer kommt die Ausrüstung unbeschädigt zurück: "Manchmal vergessen die Leute ihre Stöcke auf der Hütte oder verlieren sie auch, das ist aber keine Absicht", berichtet er. Oder die Stöcke sind nach einem Sturz zerbrochen, auch das komme vor.

Nach anderthalb Jahren Umbau ist die alte Natureisfläche in Schierke nicht mehr nur eine Eisfläche. Neu deckt ein gewölbtes Dach auf zwei Sockeln das Feld. "Jetzt können die Menschen auch gut Eislaufen, wenn es regnet oder schneit", sagt der Betreiber der Schierker Feuerstein Arena, Andreas Meling (51). Auf der 2400 Quadratmeter großen Fläche können Besucher täglich auch Eishockey spielen oder Eisstockschießen. Neu wird das Feld auch im Sommer genutzt. Dann wird der Boden enteist und darauf werden Kletterwände gestellt, wo Besucher Klettern und Bouldern können.