Verein ruft zu Demonstration vor Sitz des Senders auf Sprachschützer kritisieren zu viele Anglizismen beim MDR
Halle/Leipzig (dapd). Der Verein Deutsche Sprache hat die häufige Verwendung von Anglizismen beim MDR kritisiert. So werbe der Sender zu seinem Tag der offenen Tür am 19. Juni mit Begriffen wie "Highlights, Shuttlebussen, VIP-Tickets und Partydome", teilte der Verein am Dienstag in Halle mit. Auch werde eingeladen zu "Stars in Concert", zu "Talks" und "Quizrunden". Der Verein ruft am 2. Juli zu einer Demonstration vor dem MDR auf, um gegen die um sich greifenden Anglizismen zu protestieren.
Mit seiner Wortwahl schließe der MDR zahlreiche Menschen aus, die die englische Sprache nicht beherrschen oder mit Anglizismen nichts anzufangen wüssten, sagte Regionalleiterin Arne-Grit Gerold in Halle. Es stelle sich die Frage, weshalb eine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt "derartige sprachliche Fehlleistungen verbreitet".
Der Verein beklagt einen zunehmenden Verlust an Sprachbewusstsein in der medialen Öffentlichkeit, einen schrumpfenden Wortschaft sowie eine sinkende Bereitschaft, die deutsche Sprache zu fördern. So weigere sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk beharrlich, mehr deutsche Musik zu spielen, und dies, obwohl sie sehr erfolgreich sei.