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Standort Lage der Klosterkirche Posa bestimmbar

Das Geheimnis des mittelalterlichen Klosters Posa ist gelüftet: Durch freigelegte Mauerreste kann die genaue Lage bestimmt werden.

25.07.2017, 13:33

Posa (dpa) l Der genaue Ort des historischen Benediktinerklosters Posa bei Zeitz (Burgenlandkreis) ist gefunden. "Die jetzt freigelegten Mauerreste des Chorraums der Kirche stimmen genau mit der Lage im Grundrissplan von 1659 überein", sagte Archäologe Holger Rode am Dienstag an der Grabungsstelle. "Die Kirche hatte einst eine Länge von rund 55 Metern." Der Grundrissplan sei vor einigen Jahren im Hauptarchiv Dresden entdeckt worden. Das Bauwerk im Stil der Romanik wurde 1122 fertiggestellt. "Die gefundenen Reste sind gotisch und stammen aus dem 15. Jahrhundert. Offenbar wurde die Kirche damals modernisiert und verlängert", sagte Rode.

Die Mauerreste kamen bei Sanierungsarbeiten an einem Teich zu Tage. Im 19. Jahrhundert gab es mit der Entstehung der Wissenschaft Archäologie ein starkes Interesse am einstigen Kloster. "Im Jahr 1874 wurde an dieser Stelle schon einmal gegraben", sagte Rode. "Allerdings ist die Beschreibung von damals recht ungenau und aus heutiger Sicht kaum zu gebrauchen." Deshalb sei die jetzige Grabung enorm wichtig gewesen.

Das Benediktiner-Kloster wurde 1114 auf dem Platz der ehemaligen slawischen Burg Puonzowa errichtet. Als Folge der Reformation wurde das Kloster 1573 aufgelöst und als landwirtschaftliche Domäne genutzt. Als der Grundrissplan entstand, war das Kloster mit der Kirche noch zu sehen. Der Abriss geschah nach 1660, weil Baumaterial für das Schloss Moritzburg in Zeitz benötigt wurde. Aus der Klosterzeit steht heute nur noch das Gästehaus der Mönche. Seit 2013 wird das Areal vom Verein "Kultur- und Bildungsstätte Kloster – Posa e.V." genutzt.