Kriminalität Starker Anstieg in Sachsen-Anhalt: Immer mehr Straftaten im digitalen Raum
Die Kriminalität verlagert sich auch in Sachsen-Anhalt immer mehr in die digitale Welt. Es sei ein “massiver Anstieg“ derartiger Delikte zu verzeichnen. Und das, obwohl insgesamt so wenig Straftaten registriert wurden wie seit 1992 nicht mehr.
Magdeburg/dpa - In Sachsen-Anhalt werden zunehmend Straftaten über das Internet begangen. «Es verlagert sich immer mehr Kriminalität aus dem Realen in die digitale Welt», sagte Landespolizeidirektor Karl-Albert Grewe am Mittwoch in Magdeburg bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2021.
Eine große Rolle bei den online begangenen Delikten hätten die in der Pandemie zugenommenen Online-Einkäufe ausgemacht. Aber auch im Zusammenhang mit Online-Banking würden Daten abgegriffen und missbräuchlich verwendet. Hinzu kämen Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, wie sexuelle Übergriffe und Nötigung. «Da ist im Internet eine Verdopplung festzustellen», sagte Grewe.
«Wir haben einen massiven Anstieg zu verzeichnen.» Nach knapp 15.300 Fällen im Jahr 2020 seien nun rund 19.340 Fälle erfasst worden. Insgesamt seien im vergangenen Jahr mit 170.465 Straftaten so wenige Delikte registriert worden wie seit 1992 nicht mehr, teilte das Innenministerium mit.
Im Jahr 2020 seien es noch 658 Fälle gewesen, im vergangenen Jahr dann 1435. Bei der Verbreitung pornografischer Schriften habe es eine Zunahme von 696 auf 1253 Delikte gegeben. Der größte Anteil habe die Verbreitung kinderpornografischer Schriften betroffen. Hier sei vermutlich das Dunkelfeld aufgehellt worden.
Die Aufklärungsquote bei den via Internet begangenen Taten liege bei 51 Prozent.