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Straffreie Rückgabe illegaler Waffen: Angebot kaum genutzt

05.02.2018, 15:29

Magdeburg (dpa/sa) - Sachsen-Anhalter haben bisher kaum von dem Angebot Gebrauch gemacht, illegale Waffen straffrei abzugeben. Seit Anfang Juli 2017 landeten nur sechs illegale Schusswaffen sowie knapp 1170 Schuss Munition in einem Behördendepot, wie ein Sprecher des Innenministeriums am Montag sagte. Zudem seien auch acht legale Waffen mit 200 Schuss Munition abgegeben worden. Zuvor hatte die "Magdeburger Volksstimme" über die verhaltene Resonanz berichtet.

Bis kommenden Juli gilt bundesweit noch eine Amnestie für Menschen, die Waffen zurückgeben, die entweder ganz verboten sind oder für die man sich eigentlich eine besondere Erlaubnis hätte holen müssen.

Das Angebot soll vor allem jene Sachsen-Anhalter erreichen, die Waffen geerbt oder gefunden hätten, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamts der Zeitung. Auch illegale Hieb- und Stichwaffen, wie Butterflymesser oder Wurfsterne, sollen abgegeben werden. Bei einer ähnlichen Regelung 2009 waren bundesweit 200 000 Waffen zurückgegeben worden - in Sachsen-Anhalt hingegen nur 25.

Die Möglichkeit wird in anderen Bundesländern bisher unterschiedlich angenommen. In Schleswig-Holstein wurden bis zur Halbzeit am Jahresende nach Behördenangaben 168 Waffen abgegeben. Im Jahr 2009 waren es noch 3100 gewesen. In Berlin wurden im gleichen Zeitraum 54 illegale Waffen und 3800 Schuss Munition abgegeben. In Baden-Württemberg zählten die Behörden bisher knapp 3000 Rückgaben, allerdings kamen zwei Drittel der Waffen aus legalem Besitz.