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Streik Einigung für Löhne im öffentlichen Dienst

Die Gewerkschaften und Arbeitgeber wollen sich zum dritten Mal zu Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst an einen Tisch setzen.

14.02.2017, 16:57

Magdeburg (dpa) l Mit einem Aufruf zu Warnstreiks an 900 Schulen und einer zentralen Kundgebung haben die Gewerkschaften ihre Forderungen nach mehr Geld für Beschäftigte des Landes bekräftigt. In Magdeburg gingen den Angaben zufolge am Dienstag rund 7000 Menschen auf die Straße. Darunter waren Lehrer von Schulen und Hochschulen, Polizisten und Beschäftigte von Behörden und Straßenmeistereien, wie ein Sprecher der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sagte. Auf Transparenten machten Teilnehmer ihrem Unmut Luft. Nach Angaben der Polizei hatten vor der Kundgebung auf dem Alten Markt etwa 500 Lehrer in der Landeshauptstadt demonstriert.

GEW-Landesvorsitzende Eva Gerth kritisierte auf der Kundgebung, dass die Arbeitgeber bislang kein Angebot vorgelegt hätten. Sie prangerte zugleich eine steigende Arbeitsbelastung und -verdichtung bei den Beschäftigten an. Immer mehr Arbeit müsse von immer weniger Leuten gemacht werden. Dies führe auch dazu, dass die Attraktivität und Perspektive von Berufen wie dem eines Lehrers für junge Leute sinke. Hinzu komme ein Ungleichgewicht bei der Bezahlung je nach Schulform.

Wegen der Warnstreiks fiel an etlichen Schulen der Unterricht am Morgen aus, wie der GEW-Sprecher weiter sagte. Das Landesschulamt hatte die Eltern vorab informiert, dass trotz der Warnstreiks alle Schulen geöffnet sein werden. Nach Angaben der Gewerkschaft wurde eine Betreuung der Schüler gesichert, etwa mit verbeamteten Lehrern, die sich aus rechtlichen Gründen nicht an den Warnstreiks beteiligten.

Hintergrund der Aktionen der Gewerkschaften ist der seit Wochen schwelende Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst. In Sachsen-Anhalt betrifft dies den Angaben zufolge rund 37.000 Landesbedienstete in unterschiedlichen Bereichen. Die Gewerkschaften GEW, Verdi und dbb Beamtenbund und Tarifunion fordern bei den Verhandlungen von den Arbeitgebern insgesamt sechs Prozent mehr Geld. Es geht um die Bezahlung von rund einer Million Angestellten der Länder und um das Geld für 2,2 Millionen Beamte von Ländern und Kommunen sowie Pensionäre, auf die das Ergebnis übertragen werden soll. Die Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) lehnt dies bisher ab.

Bundesweit kam es am Dienstag in sechs Ländern zu Warnstreiks, so blieben deshalb in Berlin auch Horte und Kindertagsstätten geschlossen. In Bayern und Baden-Württemberg legten Mitarbeiter der Autobahn- und Straßenmeistereien zeitweise die Arbeit nieder. Gewerkschaften und Arbeitgeber wollen sich ab Donnerstag zur dritten und vorerst letzten geplanten Runde der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst in Potsdam (Brandenburg) treffen.