Baufirma sieht keine Mängel und will nicht nachbessern / Landesstraßenbaubehörde klagt Streit um verpfuschte Sanierung der B 81 bei Halberstadt geht jetzt vor Gericht
Halberstadt l Im Streit um Mängel beim Sanieren der Bundesstraße 81 bei Halberstadt stehen die Zeichen nun endgültig auf Sturm: Eine letzte Frist, die die Landesstraßenbaubehörde der Baufirma gestellt hatte, sei ergebnislos verstrichen, sagte Harald Müller von der Niederlassung West der Landesstraßenbaubehörde in Halberstadt. "Wir haben den gesamten Vorgang an unsere Rechtsabteilung übergeben. Außerdem gilt weiterhin Tempo 50, und wir fegen regelmäßig losen Splitt weg", so Müller. Damit dürfte eine gütige Lösung ferner denn je sein.
Das Problem selbst ist seit Monaten ein Ärgernis für Autofahrer, die auf der B 81 zwischen Halberstadt und dem Abzweig nach Emersleben unterwegs sind. Im September vorigen Jahres hatte eine Firma aus Mecklenburg-Vorpommern dort ein Bitumen-Splitt-Gemisch aufgebracht, um oberflächliche Fahrbahnschäden zu verschließen.
Der Erfolg dieser Sanierung wurde schon wenig später nicht nur von Autofahrern in Frage gestellt, sondern direkt nach Fertigstellung auch vom Landesstraßenbaubetrieb. Bei der Abnahme der Arbeiten an dem rund 3000 Meter langen Straßenabschnitt seien Mängel gegenüber der Firma geltend gemacht worden, so Müller. Zudem sei ein Teil des Rechnungsbetrages einbehalten worden. Im Frühjahr sollte dann geschaut werden, wie die Probleme dauerhaft gelöst werden können.
Ein Fahrplan, der wenig später von den Realitäten überholt war. Immer mehr Autofahrer klagten über Steinschlagschäden an Scheiben und Lack. Deshalb wurden Hinweisschilder aufgestellt und ein Tempolimit ausgewiesen. Parallel dazu versuchte die Straßenbaubehörde, die Baufirma in die Pflicht zu nehmen. Zuletzt mit der Forderung, die Bitumen-Splitt-Decke wieder komplett abzufräsen.
Die Firma, die sich gegenüber der Volksstimme bislang nicht geäußert hat, sieht sich hingegen nicht in der Pflicht. "Uns hat man wissen lassen, dass der erteilte Auftrag ordentlich erfüllt worden sei", sagt Harald Müller und ergänzt: "Das sehen wir durchaus ein wenig anders."