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Studieren Kaum noch Wohnheimplätze frei

Magdeburg und Wernigerode nehmen keine Bewerbungen mehr für das Wintersemester an. 4000 Anfragen bei 300 Plätzen.

27.08.2017, 23:01

Magdeburg (dpa) l Mehr als einen Monat vor dem Start des Wintersemesters wird es für einige bereits schwierig, einen Studentenwohnheim­platz in Sachsen-Anhalt zu bekommen. In Magdeburg und Wernigerode können sich Studenten bereits nicht mehr bewerben, an den anderen Orten ist es noch etwas leichter, einen Wohnheimplatz zu bekommen. Das hat eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei den Studentenwerken ergeben.

Seit der vergangenen Woche wird auf der Website des Studentenwerks Magdeburg gebeten, keine weiteren Anträge einzureichen. „Über die Jahre ist das immer früher geworden“, sagte Katrin Behrens, Pressesprecherin des Studentenwerks. Zum Wintersemester gingen mehr als 4000 Anfragen auf die durchschnittlich 200 bis 300 freien Wohnheimplätze ein.

Sie begründet diese Entwicklung unter anderem damit, dass es seit 2012 die Möglichkeit gibt, sich online zu bewerben. Das führe zu einem Anstieg der Anträge. Durch die Internationalisierung der Hochschulen habe sich das Interesse an den Wohnheimen zusätzlich erhöht. „45 Prozent der internationalen Studenten leben in einem Studentenwohnheim“, sagte Behrens.

Zudem gebe es Kontingente, die für Austauschstudenten reserviert seien. Magdeburg verfüge im Bundesvergleich aber auch über weniger Wohnheimplätze. Während es durchschnittlich genug Raum für etwa 11 Prozent der Studierenden in Wohnheimen gibt, seien es in der Landeshauptstadt nur 7 Prozent.

Beim Studentenwerk Halle, das Wohnheime an den Standorten Halle, Merseburg, Dessau und Köthen unterhält, ist die Lage entspannter. „Grundsätzlich gibt es noch in allen Städten die Möglichkeit, einen Wohnheimplatz zu bekommen“, sagte Thomas Faust, Pressesprecher des Studentenwerks Halle. Zurzeit würden noch einige Studenten ihre Bewerbung zurückziehen, weil sie sich für einen anderen Studienstandort entschieden haben. Das sei mindestens ein Drittel der Bewerbungen.

In den vergangenen Jahren hat das Studentenwerk zusammen mit lokalen Wohnungsunternehmen drei Portale für die Standorte Halle, Bernburg und Dessau gegründet (in-halle-zuhause.de, in-bernburg-zuhause.de, in-dessau-zuhause.de). „Vor allem wenn es keine Wohnheimplätze mehr gibt, verweisen wir auf dieses Angebot“, sagte Faust.

Behrens rät zukünftigen Studierenden, sich bereits ab April auf Wohnheimplätze zu bewerben. Das sieht auch Faust so. „Man bewirbt sich in der Regel nicht nur für einen Studienplatz, sondern gleichzeitig auch für einen Wohnheim­platz.“ Zudem sollten zukünftige Studenten ihre Bewerbung möglichst offen gestalten. „Man kann zum Beispiel angeben, ob man ein teil- oder vollmöbliertes Zimmer will“, sagte Behrens. „Je allgemeiner der Antrag, desto höher liegen die Chancen auf einen Platz.“

In Magdeburg können Wohnplatzsuchende darauf hoffen, einen der begehrten Wohnheimplätze auf den letzten Drücker zu ergattern. Ende September lädt das Studentenwerk zu einem Termin ein, bei dem die spontan frei gewordenen Plätze vergeben werden. „Da sind die Flure immer ganz voll. Wer zuerst kommt, erhält das Zimmer“, sagte Behrens.