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Studium Beratung via Handy

Die Uni Magdeburg bietet Antworten rund um den Studienbeginn erstmals per WhatsApp an. Die Uni Halle setzt auf Skype.

Von Alexander Walter 18.08.2017, 01:01

Magdeburg l Ist das Medizinstudium das Richtige für mich? Welche Termine muss ich bei der Bewerbung beachten? – Für Antworten auf Fragen wie diese bilden sich auch im Zeitalter digitaler Kommunikation noch regelmäßig lange Schlangen vor den Studienberatungen im Land. Dabei haben die Hochschulen die Zeichen der Zeit längst erkannt. Angesichts des Siegeszugs sozialer Medien ergänzen immer mehr Einrichtungen ihr Angebot mit Beratungen via Internet.

Neuester Schritt: Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg bietet vom 21. August bis 4. Oktober ihre Studienberatung erstmals auch über den Handy-Nachrichtendienst WhatsApp (Nummer: 0160/94 774 154) an. „Unsere Zielgruppe nutzt die sozialen Medien und mit WhatsApp können wir präzise auch diejenigen informieren, die wegen Praktika oder Auslandsaufenthalten nicht zu uns kommen können“, sagt Rosemarie Behnert vom Uni-Studienmarketing.

Der Vorteil etwa gegenüber einer Telefonberatung: „WhatsApp ist nicht auf bestimmte Zeiten beschränkt“, sagt Behnert. Zudem sei der Service thematisch breit aufgestellt. Fragen zu Freizeitmöglichkeiten und Kulturleben in der Landeshauptstadt würden vom Team ebenso beantwortet wie solche zum Studium selbst. Während die Uni Magdeburg das Angebot erst mal anlaufen lassen will, kann die Hochschule Harz (0173/39 76 278) bereits auf positive Erfahrungen verweisen. Seit der Einführung der Studienberatung per WhatsApp im April 2016 habe er mehr als 230 Beratungschats absolviert, sagt Studienberater Cornelius Hupe. Vor allem kleinere Fragen ließen sich auf diesem Weg schnell und unkompliziert beantworten. „Dabei reagieren wir in der Regel sofort, spätestens aber binnen 24 Stunden“, sagt Hupe.

Nicht nur für potenzielle Studienanfänger im Harz scheint das Angebot attraktiv zu sein. Angesichts niedriger Hürden würden auch viele Immatrikulierte den Service nutzen, etwa um sich über den Prüfungsverlauf zu informieren, sagt Hupe. Das Schönste aber: Obwohl Gespräche per WhatsApp sonst üblicherweise eher locker geführt werden, verlaufen die Beratungschats immer höflich. ‚Sehr geehrte Studienberatung‘, ist dabei keine unübliche Wendung. „Oft bedanken sich die jungen Leute danach auch sehr herzlich“, sagt Hupe. Nicht überall stößt das Konzept allerdings auf Begeisterung. „Wir sind nicht überzeugt“, sagt Studienberaterin Annelie Breitfeld von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Eine echte Beratung beinhalte mehr als kurze, schnelle Antworten, wie sie per WhatsApp ausgetauscht werden könnten.

 Die Uni verzichtet deshalb aber nicht auf digitale Kommunikationswege. „Für Interessenten bieten wir Bildschirmgespräche via Skype an“, sagt Breitfeld. Dass bei weitergehendem Beratungsbedarf WhatsApp nicht der ideale Weg ist, räumen aber auch die Uni Magdeburg und die Hochschule Harz ein. „Das persönliche Gespräch wird in jedem Fall bedeutsam bleiben, dafür sind wir da“, sagt Rosemarie Behnert.