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SturmschädenBedrohung der Harzer Wälder

Sachsen-Anhalts Waldverband kritisiert die mangelnde Unterstützung vom Land.nach schweren Schäden durch Stürme in den Wäldern.

18.06.2018, 05:45

Magdeburg (dpa) l Nach den starken Sturmschäden in den Harzer Wäldern hat die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald dem Land Sachsen-Anhalt fehlende Unterstützung vorgeworfen. "Es ist fünf Minuten vor Zwölf für unseren Wald", warnte der Landesgeschäftsführer Robert Klose. Das Land habe bislang keinen Grund für ein besonderes Krisenmanagement gesehen, und bisherige Maßnahmen reichten nicht aus, hieß es in einer Mitteilung vom Sonntagabend. "Es drohen Massenvermehrungen von Forstschadinsekten, welche durch die extrem hohen Temperaturen und die massive Trockenheit ideale Vermehrungsvoraussetzungen vorfinden", sagte Klose.

Nach seinen Schätzungen sind bei den Stürmen zu Jahresbeginn und im Herbst vergangenen Jahres weitaus höhere Schäden entstanden, als das Forstministerium angegeben hatte. Rund drei Millionen Festmeter Holz seien den Wetterturbulenzen zum Opfer gefallen. Das Ministerium habe dagegen von zwei Millionen gesprochen, sagte Klose.

Das Land sollte aus seiner Sicht die privaten Waldbesitzer finanziell dabei unterstützen, damit sie ihre Wälder wieder aufforsten und Schäden etwa an den Wegen beseitigen könnten. Normalerweise wird der Holzeinschlag im Winter auf gefrorenem Boden durchgeführt. Ein weiteres Problem gebe es derzeit beim Verkauf der umgefallenen Bäume, sagte Klose: "Die Holzpreise sind niedrig."

Der Landesverband äußerte sich vor einer Sitzung des Forstausschusses des Landtags, die nach seinen Angaben für diesen Montag in Rottleberode Landkreis Mansfeld-Südharz geplant war.