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Sturmtief Bahnverkehr nach "Xavier" weiter gestört

Die Folgen von Sturmtief "Xavier" werden noch einige Tage zu spüren sein. Nach und nach sollen die Züge der Bahn aber wieder rollen.

07.10.2017, 07:05

Magdeburg/Leipzig (dpa) l Nach dem Sturmtief "Xavier" bleibt der Bahnverkehr in Sachsen-Anhalt weiterhin gestört. Vor allem im Norden des Landes müssten Reisende mit Verspätungen und Zugausfällen rechnen, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Auf der Bahnstrecke von Burg über Magdeburg nach Braunschweig bleibt der Abschnitt ab Eilsleben (Landkreis Börde) bis Braunschweig voraussichtlich bis Sonntagmorgen gesperrt.

Auf der Strecke der S1 fahren zwischen Stendal und dem brandenburgischen Wittenberge voraussichtlich bis Montagabend keine Züge. Im Fernverkehr kommt es zwischen Hannover über Magdeburg nach Berlin zu Behinderungen. Nach Bahnangaben gibt es Notbusse und Alternativrouten.

Probleme gibt es aber immer noch zwischen Berlin und Hamburg – diese Verbindung soll erst ab Montag (9. Oktober) wieder freigegeben werden, wie der Konzern mitteilte. Die Strecke sei besonders schwer durch den Sturm beschädigt worden. Den Reisenden werde eine Umleitung über Uelzen und Stendal angeboten. "Es gibt eine Fahrzeitverlängerung von ungefähr 60 Minuten", sagte die Sprecherin weiter. Die Deutsche Bahn hofft, dass die Aufräumarbeiten nach dem verheerenden Sturm "Xavier" größtenteils Anfang der Woche abgeschlossen sein werden.

"Das Problem ist, dass Bäume teilweise durch das nasse Erdreich nachkippen und wir dadurch erneut mit der Kettensäge ranmüssen. Wir arbeiten mit Hochdruck, aber es gibt Unwägbarkeiten. Darum ist eine genaue Prognose leider derzeit noch nicht möglich", sagte eine Bahnsprecherin am Sonnabendmorgen der Deutschen Presse-Agentur.

Der schwere Sturm "Xavier" hat auch in Sachsen-Anhalt immense Sachschäden hinterlassen. Bahn- und Stromnetz hatten am Freitag weiter Probleme.

Zugreisende traf es besonders hart. Deutschlandweit versperrten nach Bahnangaben an mehreren hundert Stellen Bäume, Äste und Dutzende umgeknickte Masten für Signale und Oberleitungen die Gleise, hieß es am Samstag. Allein zur Reparatur von Oberleitungen waren bundesweit 17 Spezialfahrzeuge und mehr als 100 Mitarbeiter im Einsatz.

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) naht bereits das nächste Tief. "Yap" soll kräftige Niederschläge und kalten Wind nach Sachsen-Anhalt bringen. Auf dem Brocken könnte es in der Nacht zum Sonntag Windgeschwindigkeiten mit mehr als 100 Kilometern pro Stunde geben. So stark wie "Xavier" soll "Yap" allerdings in Sachsen-Anhalt nicht werden.

Bei der Berliner Feuerwehr herrschte weiter Ausnahmezustand. Bis Freitagabend zählte sie rund 2600 Einsätze wegen des Sturms, knapp 600 unerledigte Fälle mussten die Helfer noch abarbeiten. Der Zoo im Westteil und der Tierpark im Ostteil der Stadt wollen ihre Aufräumarbeiten am Samstag beenden und dann wieder öffnen.