Mehr Geld für Beschäftigte im Großhandel

Magdeburg (dpa) l Für die Beschäftigten im Groß- und Außenhandel  in Sachsen-Anhalt gibt es ab August 2017 2,5 Prozent mehr Geld. Darauf haben sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer am Mittwoch in Magdeburg verständigt. Die Tarifeinigung sieht eine weitere Anhebung der Gehälter ab Mai kommenden Jahres um 2,0 Prozent vor, wie beide Seiten übereinstimmend mitteilten. Für Auszubildende gibt es ab nächsten Monat pauschal 30 Euro zusätzlich, ein Jahr später wird ihre Vergütung noch einmal um 20 Euro erhöht. Der neue Tarifvertrag gilt bis April 2019. Im Großhandel arbeiten rund 17.000 Beschäftigte, nur ein Bruchteil profitiert direkt vom Tarifvertrag.

Der Abschluss sei realistisch und bedeute für die Beschäftigten steigende Reallöhne, sagte die Verhandlungsführerin der Arbeitgeber, Judith Röder. "Mehr war aus unserer Sicht nicht machbar." In der vorherigen Verhandlungsrunde hatten die Arbeitgeber noch ein Plus von 1,5 Prozent in diesem und 1,1 Prozent im nächsten Jahr angeboten. Verdi hatte unter anderem 6 Prozent mehr Lohn für ein Jahr gefordert.

Mit der Einigung am Mittwoch folgten die Tarifparteien damit dem Abschluss, der Anfang Juni in Nordrhein-Westfalen erzielt worden war. Allerdings lägen die Zuwächse für die Azubis höher als in NRW, weil das Vergütungsniveau in Sachsen-Anhalt bisher deutlich niedriger war.

Auch Verdi-Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago wies vor allem auf das effektive Lohnplus hin, da die Abschlüsse deutlich über der aktuellen Inflationsrate lägen. Perspektivisch habe die Branche in Sachsen-Anhalt im Vergleich zu anderen Bundesländern noch deutlichen Nachholebedarf, etwa beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Neben den jetzt abgeschlossenen Verhandlungen für den Großhandel läuft auch noch die Tarifrunde für Zehntausende Beschäftigte im Einzelhandel in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die Gespräche werden am 18. Juli in Leipzig fortgesetzt.