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Terror-Verdacht Führt Amris Spur in den Harz?

Führt eine Spur des Attentäters von Berlin nach Sachsen-Anhalt? Im Zuge einer Razzia wurden in Wernigerode Wohnungen durchsucht.

Von Bernd Kaufholz 14.12.2017, 14:55

Wernigerode l 130 Beamte, darunter auch Einsatzkräfte des Landeskriminalamts Sachsen-Anhalt, haben Donnerstagmorgen in Berlin und in Wernigerode neun Wohnungen sowie Objekte von sogenannten Gefährdern durchsucht. Dabei seien Datenträger beschlagnahmt worden.

Möglicherweise stehe dieser Personenkreis im Zusammenhang mit dem Attentat von Anis Amri am 19. Dezember 2016 auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche, heißt es aus Ermittlerkreisen. In  Berlin hätten sich die Razzien auf die Stadtteile Neukölln und Charlottenburg konzentriert. Eine Wohnung in der Budapester Straße unweit des Breitscheidplatzes wurde durchsucht. Der Wohnungsinhaber soll Amri gekannt haben. Am 19. Dezember 2016 hatte Amri einen Lastwagen vorsätzlich in die Besuchermenge auf dem Weihnachtsmarkt gelenkt. Dabei wurden zwölf Menschen getötet.

Inwieweit die Durchsuchung im Harz Bezug zur Tat vor einem Jahr hat, dazu wollte sich die Generalstaatsanwaltschaft nicht äußern. Bekannt wurde hingegen, dass sich die Ermittlungen gegen vier Beschuldigte im Alter zwischen 18 und 21 Jahren wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung richten. Außerdem, so der Sprecher des Berliner Generalstaatsanwalts, Martin Steltner, bestehe der Verdacht, dass die Beschuldigten „eine schwere, staatsgefährdende Gewalttat vorbereiten wollten".

Zwei Männer sollen im November 2016 von Berlin über Istanbul ins Herrschaftsgebiet der Terrormiliz „Islamischer Staat" ausgereist sein, um im Bürgerkriegsgebiet auf Seiten des „IS" zu kämpfen. Ein Dritter habe möglicherweise an einer militärischen Ausbildung des  sogenannten Islamischen Staates teilgenommen. Der vierte Mann soll „Beihilfe zur Ausreise" seiner drei Gesinnungsgenossen geleistet haben, indem er sie zum Flughafen brachte.

In Wernigerode und Berlin seien Datenträger beschlagnahmt worden, so die Generalstaatsanwaltschaft.