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Terrorverdacht Europäischer Haftbefehl gegen Brüder

Gegen die syrischen Brüder aus Sachsen-Anhalt, die Anschläge vorbereitet haben sollen, ist ein europäischer Haftbefehl erlassen worden.

Von Matthias Fricke 04.03.2021, 13:57

Magdeburg l Im Fall der syrischen Brüder, die in Verdacht stehen, einen Anschlag in Deutschland oder Dänemark vorbereitet zu haben, hat die Generalstaatsanwaltschaft jetzt einen europäischen Haftbefehl gegen die in Dänemark festgenommenen Männer im Alter von 33 und 36 Jahren erwirken können. Das bestätigte Oberstaatsanwalt Klaus Tewes von der Generalstaatsanwaltschaft in Naumburg. Bisher lag nur ein nationaler Haftbefehl vom Amtsgericht Dessau vor.

Bei der Durchsuchung einer Wohnung in Dessau hatte die Polizei Mitte Februar zehn Kilogramm Schwarzpulver und Zündschnüre entdeckt, nachdem die Verdächtigen sich jeweils fünf Kilogramm Aluminiumpulver und Schwefel dorthin bestellt hatten. Auch eine IS-Flagge wurde entdeckt. Der Großhändler aus Polen war darauf aufmerksam geworden und informierte die Behörden, die wiederum das Bundeskriminalamt alarmierten.

Der 40-jährige Bruder, der im Großraum Offenbach festgenommen wurde, befindet sich seit einigen Tagen wieder auf freiem Fuß. In Dänemark gab es später weitere Festnahmen von mutmaßlichen Komplizen. Die Dänen haben inzwischen laut Tewes die Weitergabe der Ermittlungsergebnisse aus Dessau beantragt, dem sehr wahrscheinlich auch gefolgt werde, so Tewes. Dort werde auch der Hauptteil der Ermittlungen geführt.

Der europäische Haftbefehl ist Voraussetzung, um die Verdächtigen auch im Ausland festhalten zu können. Eine Auslieferung wurde bisher aber nicht beantragt.