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Tierparks Hohe Futterpreise für Zoos problematisch?

Nach der Dürre sind die Getreideverluste in Sachsen-Anhalt teilweise enorm. Das trifft auch Abnehmer, darunter Tierparks und Zoos. Oder?

04.11.2018, 07:00

Magdeburg (dpa) l Die seit April anhaltende Trockenheit und damit verbundenen Ernteeinbußen beeinflussen die Futterlieferungen für die Zoos in Sachsen-Anhalt. In Halle registriere der Tierpark höhere Futterpreise als üblich, sagte ein Sprecher. "Das war absehbar, deswegen haben wir uns darauf vorbereitet." Dass es aktuell zu Engpässen kommt, habe eine "ordentliche Planung" verhindert. Ohnehin würden Vorräte angelegt. So seien im Sommer größere Mengen Stroh und Heu als sonst gelagert worden.

Eine Sprecherin des Zoos Magdeburg sagte, es habe zwar im Sommer kurzzeitige Probleme gegeben, die habe der Tierpark aber mit anderem Futter ausgleichen können. Aktuell gebe es keine Schwierigkeiten mehr mit Lieferungen. Auch auf die Preise wirke sich die Dürre nicht aus – zumindest nicht für den Zoo. "Wir haben langfristige Lieferaufträge abgeschlossen, deswegen betrifft uns das nicht." Das gelte, obwohl die Preise derzeit höher als üblich seien.

"Wir haben Glück", stellte auch Zoo-Inspektor Michael Bussenius für den Tiergarten Halberstadt fest. Dieser habe einen verlässlichen Zulieferer, die Tiere seien deswegen trotz Dürre ausreichend mit Futter versorgt. Auch die Preise seien bisher gleichgeblieben.

Ähnlich stellt sich die Situation für den Tiergarten Stendal dar, wo Stroh und Heu auf Grundlage eines Vertrags aus dem Jahr 2017 geliefert werden. "Somit sind keine Preissteigerungen bemerkbar", teilte ein Sprecher der Stadt mit. Auch Getreide und Futtermöhren bekomme der Zoo zu den üblichen Kosten. Bisher habe es keine Engpässe gegeben, hieß es.

Der Tierpark Dessau macht in der Reihe keine Ausnahme. Aktuell seien aber Futtermittel nicht so einfach wie sonst zu bekommen, sagte ein Sprecher der Stadt Dessau-Roßlau. Nach Schätzungen des Statistischen Landesamts betrugen die Verluste der Landwirte in Sachsen-Anhalt je nach Getreide bis zu 50 Prozent.