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Tierrettung Einbeiniger Storch braucht Physiotherapie

Strochendame Mathilda soll eine Prothese bekommen. Bevor es soweit ist, muss erstmal eine andere Therapie wirken.

04.08.2016, 05:24

Loburg/Magdeburg (dpa) l Die einbeinige Storchendame Mathilda bekommt eine ganz besondere Behandlung: "Bevor ihr wie geplant eine Prothese am rechten Bein angepasst werden kann, muss das linke Bein mit Physiotherapie behandelt werden", sagte Michael Kaatz, Geschäftsführer des Storchenhofs in Loburg. Der Weißstorch hatte sich vermutlich in Thüringen im Wasser in einer Angelschnur verfangen. Dadurch verlor das Tier den unteren Teil des rechten Beins. Da Mathilda danach eine Schonhaltung einnahm, drohte sie ihr linkes Bein zu überlasten, sagte Kaatz.

Deshalb kam Mathilda von Loburg (Landkreis Jerichower Land) in die Obhut einer Magdeburger Tierarztpraxis. Dort bekommt sie nun ihre Physiotherapie. Frühestens in zwei Wochen soll die Storchendame wieder auf zwei Beinen stehen können, erläuterte Kaatz. Die Spezialprothese wird eigens für sie angefertigt.

Tierprothesen sind weltweit selten, sorgen aber immer wieder für Aufsehen. So wurde 2013 einer griechischen Landschildkröte in Deutschland aus Spielzeug, einem Lego-Roller, eine Art künstlicher Fuß angefertigt.

Um kranke Wildtiere kümmert sich seit 1979 auch die Vogelschutzwarte Loburg. Rund 1700 Störche wurden seither aufgenommen. Sie wurden zum Großteil durch Unfälle verletzt. 70 Prozent der Patienten konnten laut Kaatz wieder ausgewildert werden.

Mathilda teilt ihr Schicksal übrigens mit Fridolin. Dem Storch fehlt das linke Bein. Er hatte sich in Sachsen-Anhalt an einem Strommast schwer verletzt. Zwischenzeitlich bekam er eine Hilfsprothese. "Damit kommt er schon ganz gut klar", sagte Kaatz.