Trümper: "Der Hass auf Fans muss aufhören"

Magdeburg l Die Trauer um den toten Fußball-Fan Hannes S. ist groß. Einen Tag, nachdem bekannt wurde, dass 25-Jährige den schweren Sturz aus einem Regionalzug bei Haldensleben nicht überlebt hat, hat sich nun auch Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper in einer Mitteilung zu Wort gemeldet: "Ungeachtet der genauen Unglücksursache ist der Tod von Hannes tragisch und sinnlos, weil er offenbar wegen seiner Liebe zu einem Fußballclub sterben musste. Der Hass auf Fans anderer Clubs muss aufhören. Es ist kein Ausdruck von Leidenschaft und keine Liebe zum Fußball, wenn diese in Gewalt münden und zu Verletzten und sogar Toten führen."

Trümper appelliert an die Fußball-Fans, sich darauf zu einigen, "dass Aggression nichts mit Treue zu einem Verein zu tun hat. Stattdessen sollte Fairness im Mittelpunkt der Fankultur stehen".

Bereits am Donnerstag hatte Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand die Präsidenten der Fußball-Vereine Hallescher FC und 1. FC Magdeburg aufgefordert, gemeinsam an einer gewaltfreien Fankultur zu arbeiten.

Nicht nur unter Fußball-Fans, sondern in ganz Sachsen-Anhalt geht derweil Sorge um das nächste Spiel zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem Halleschen FC im November. Auf der Volksstimme-Facebook-Seite fordern Kommentatoren unter anderem, das Spiel abzusagen.

Es gibt aber auch Stimmen, die das Spiel beibehalten wollen, um zu zeigen, dass Fankultur nicht allein auf Gewalt beruht:

Der Magdeburger Hannes S. war in der Nacht zum 2. Oktober aus einer Regionalbahn bei Haldensleben gestürzt. Wie es genau zu dem Sturz aus dem Zug kam, ist bislang unklar. Fest steht, dass Hannes S. in dem Zug in eine Gruppe von alkoholisierter, gewaltbereiter Fans des Halleschen FC geriet. Die Polizei ermittelt derzeit wegen Totschlag gegen Unbekannt und sucht nach Zeugen des Vorfalls. Hinweise werden unter der Telefonnummer (0391)5465196.