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Tourismus Jugendherbergen legen dank Luther zu

Das Reformationsjubiläum hat viele Touristen nach Sachsen-Anhalt gelockt. Das spüren auch die Jugendherbergen.

11.03.2018, 08:08

Magdeburg (dpa) l Das Lutherjahr hat den Jugendherbergen in Sachsen-Anhalt deutlich mehr Zulauf beschert. Die Zahl der Übernachtungen stieg 2017 um rund 12.000 auf etwa 315.000. Vor allem bei Gästen aus dem Ausland habe es einen deutlichen Zuwachs gegeben, sagte der Geschäftsführer des Landesverbandes, Marc Nawrodt, in Magdeburg. Von den 128.000 Gästen seien 21.000 nicht aus Deutschland gekommen.

"Das Reformationsjubiläum war ein starker Magnet", resümierte Nawrodt. Die Jugendherbergen hatten spezielle Angebote im Programm, etwa Kurzurlaube mit Reformationsbezug in Wittenberg, Dessau-Roßlau oder Kelbra (Kreis Mansfeld Südharz) sowie Ausflüge zu den Lutherorten.

Die gute Entwicklung bei Gästezahlen und Übernachtungen sei aber nicht nur auf Luther zurückzuführen, bemerkte Nawrodt. Er verwies etwa auf die erst jüngst erweiterte Jugendherberge in Halle. In einer ehemaligen Schule stehen dort statt 70 nun mehr als 200 Betten zur Verfügung. In diesem Jahr soll zudem ein neues Seminargebäude eröffnet und die Außenanlage neu gestaltet werden.

Allerdings geht Nawrodt davon aus, dass sich das hohe Niveau von 2017 bei den Übernachtungen in diesem Jahr nicht ganz halten lässt. "Wir rechnen mit rund 310.000 Übernachtungen." Insgesamt gibt es 17 Jugendherbergen in Sachsen-Anhalt.

Vor allem bei Gruppen seien deren Angebote sehr gefragt, berichtete der Verbandsgeschäftsführer. Einige Häuser sind darauf spezialisiert. So gibt es etwa in der Jugendherberge in Wernigerode ein eigenes Tonstudio und zahlreiche Probenräume, weshalb die Einrichtung laut Nawrodt gern von Musikgruppen und Chören gebucht wird. Die Herberge in Gorenzen im Landkreis Mansfeld-Südharz wiederum bietet einen Trainingsplatz mit Nachtbeleuchtung – entsprechend groß sei die Nachfrage bei Sportvereinen.

Im vergangenen Jahr gingen 87.000 Übernachtungen auf das Konto von Gruppen; Familien buchten etwa 70.600 Nächte und Schulklassen von Klasse 1 bis 5 kamen auf 60.000 Übernachtungen. Ziel ist laut Nawrodt, vor allem Jugendliche und Familien aus schwierigen sozialen Verhältnissen aus ihrem Alltag herauszuholen. "Sie sollen etwas erleben." Auch für dieses Jahr sind deshalb wieder Ferienlager geplant. In Naumburg soll es zum ersten Mal eine Zirkus-Freizeit geben – in Kooperation mit einem Zirkus inklusive eines Programms mit Tieren.

Das Jahr 2019 wird auch bei den Jugendherbergen im Zeichen des Bauhaus-Jubiläums stehen. Vor 100 Jahren war die Hochschule mit wegweisendem Einfluss auf Architektur, Kunst und Design gegründet worden. Die Herberge in Dessau-Roßlau sei dafür ideal, denn sie liege unweit der zum Bauhaus gehörenden Meisterhäuser, sagte Nawrodt. In Zusammenarbeit mit der Stadt werde es besondere Veranstaltungen geben.