Tullner will stärker auf Quereinsteiger als Lehrer setzen
Magdeburg (dpa/sa) - Um den Bedarf an Lehrern zu decken, will Bildungsminister Marco Tullner stärker auf Quereinsteiger setzen. Ein Konzept für deren Qualifizierung werde derzeit erarbeitet, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag im Magdeburger Landtag. Zwar müsse Sachsen-Anhalt derzeit noch nicht im großen Stil auf Quereinsteiger setzen, doch das werde sich ändern. "Darauf müssen wir vorbereitet sein", sagte Tullner. Es müsse jedoch sichergestellt werden, dass die Neu-Lehrer nicht nur in fachlicher, sondern auch in pädagogischer Hinsicht den Ansprüchen gerecht würden.
Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 die Zahl der Vollzeit-Lehrerstellen auf 14 500 zu erhöhen - rund 500 mehr als Ende des vergangenen Jahres. Derzeit ist die Unterrichtsversorgung an vielen Schulen knapp, für die allgemeinbildenden Schulen lag sie zum Stichtag 21. September 2016 nur bei 99,5 Prozent. Ziel der schwarz-rot-grünen Koalition ist ein Wert von 103 Prozent.
Tullner will zudem weniger Lehrer in die Verwaltung abordnen. "In Zeiten des Lehrermangels brauchen wir den Lehrer vor der Klasse und nicht in der Amtsstube." Referendare sollen früher selbstständig eingesetzt werden, Lehrer von bürokratischen Aufgaben wie dem Schreiben von Berichten entlastet werden.