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Umweltschutz Urwaldkäfer im Nationalpark Harz gefunden

Der vom Aussterben bedrohte Bluthalsschnellkäfer ist im Rahmen einer Studie erstmals in einem Mischwald im Ilsetal nachgewiesen worden.

10.02.2018, 15:52

Wernigerode (dpa) l Im Nationalpark Harz ist im Vorjahr erstmals das Vorkommen eines sogenannten Urwaldreliktkäfers nachgewiesen worden. Der vom Aussterben bedrohte Bluthalsschnellkäfer sei im Rahmen einer Pilotstudie in einem totholzreichen Buchen-Eichen-Mischwald im Ilsetal gefunden worden, teilte ein Sprecher der Nationalparkverwaltung am Samstag in Wernigerode mit. Dort seien mittels Fallen und Handaufsammlungen Insekten für ein Monitoring gefangen worden. Auf der Untersuchungsfläche wurden den Angaben zufolge 217 Käferarten nachgewiesen. Knapp zwei Drittel leben und siedeln auf Holz.

Der ebenfalls holzbesiedelnde Bluthalsschnellkäfer gelte als Urwaldrelikt, weil sein Vorkommen auf eine besonders naturnahe Waldstruktur mit sehr alten Bäumen hinweise. In Wirtschaftswäldern oder überpflegten Baumbeständen gebe es ihn so gut wie gar nicht. Sein eigenwilliger Name gehe auf seinen leuchtend roten Hals zurück.

Der Nationalpark Harz ist 24.740 Hektar groß, 60 Prozent des Großschutzgebiets seien Naturdynamikzone. Bis 2022 soll der Waldwildnis-Anteil bei 75 Prozent liegen. Der Mensch lasse die Natur unberührt und greife nicht ein, hieß es.