1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Wenn Feuerwehrleute ausrutschen

Unfallstatistik Wenn Feuerwehrleute ausrutschen

Feuerwehrleute retten anderen Menschen das Leben und riskieren ihr eigenes. Ein Großteil der Unfälle passiert nicht bei der Brandbekämpfung.

08.02.2017, 05:32

Magdeburg (dpa) l In Sachsen-Anhalt sind im vergangenen Jahr 637 Feuerwehrleute in Unfälle verwickelt gewesen. Das waren elf weniger als 2015, wie aus einer neuen Statistik der Feuerwehrunfallkasse Mitte hervorgeht. Demnach verunglückten mehr als 430 Einsatzkräfte und 180 Mitglieder von Jugendfeuerwehren – allerdings nicht immer beim Löschen von Bränden und Retten von Menschenleben. Nur 24 Prozent der Vorfälle ereigneten sich nach Angaben der Kasse an der Einsatzstelle. Häufiger (32 Prozent) kam es in der Ausbildung, bei Übungen und Wettkämpfen zu Verletzungen. Die Kasse listet zudem Unfälle an Gerätehäusern, in Zeltlagern und bei Feuerwehrfesten auf.

In 20 Prozent der Fälle kam es den Angaben nach zu Verletzungen, weil Feuerwehrleute gestolpert oder ausgerutscht sind. Solche Vorkommnisse werden in der Statistik der Kasse am häufigsten verzeichnet, gefolgt von Prellungen. Verbrennungen und Verbrühungen machten nur ein Prozent der Unfälle aus.

Es sei nicht ungewöhnlich, dass bei Übungen und Wettkämpfen mehr Unfälle passierten als bei Einsätzen, sagte der stellvertretende Geschäftsführer der Unfallkasse Mitte, Klaus Neuhaus. "Das ist die Vorbereitung auf einen Einsatz, damit Menschenleben im Ernstfall schnell gerettet werden können." Sollte es zu einem Unfall im Einsatz kommen, sei die Verletzungen oftmals schwerwiegender.

Allerdings könnten Unfälle vermieden werden, wenn Feuerwehrleute Vorschriften zur Unfallverhütung einhielten und umsichtiger seien, gab Neuhaus zu bedenken. "Unfälle lassen sich aber nie ganz vermeiden. Dazu ist die Arbeit zu risikoreich." Die Unfallkasse zählt nach eigenen Angaben rund 60.000 Versicherte, die meisten von ihnen rücken regelmäßig zu Einsätzen aus.