Staatsanwaltschaft durchsuchte Wohnungen Untreue-Vorwürfe gegen ehemaligen Vorstand des Magdeburger Anglervereins
Magdeburg l Gegen den ehemaligen geschäftführenden Vorstand des Magdeburger Anglervereins (rund 2000 Mitglieder in 55 Ortsgruppen) ermittelt die Staatsanwaltschaft Magdeburg wegen Untreue und Urkundenfälschung. Ende vergangener Woche wurden Wohnungen und Büros des im Jahr 2011 aus Altersgründen abgetretenen Vorsitzenden, seines Stellvertreters, der Geschäftsführerin sowie der beiden Schatzmeister der Jahre 2000 bis 2010 durchsucht. "Dabei haben wir Dokumente und Rechner sichergestellt, deren Inhalt nun ausgewertet werden muss", erklärte Staatsanwalt Uwe Hornburg.
Die Beschuldigten sollen in den vergangenen zehn Jahren unter anderem Mitgliedsbeiträge als "Übungsleitergeld" abgezweigt haben, obwohl sie nie in dem Bereich gearbeitet haben. Es handele sich durchschnittlich um rund 1000 Euro pro Jahr und Person. Weiterhin wird den ehemaligen Ehrenamtlichen und der Geschäftsführerin vorgeworfen, Rechnungen für Fischlieferungen im großen Umfang gefälscht und mit nachgemachten Briefköpfen versehen zu haben, um diese abzurechnen. Die Fische, die angeblich bei einer sächsischen Teichwirtschaft gekauft wurden, kamen aber nach Angaben des neuen Vorstands des Anglervereins nie in den Magdeburger Gewässern an. Außerdem habe der ehemalige Vorsitzende Gewässer-Broschüren noch einmal verkauft, die schon vom Verein bezahlt worden waren. Auch Bootsmotoren sollen unterschlagen worden sein.