Landeskriminalamt gibt am späten Freitagabend die Festnahme von Silvio Titsch bekannt Verbrecher-Suche nach zehn Tagen beendet
Magdeburg/Aschersleben l Der 36-jährige gesuchte Gewaltverbrecher Silvio Titsch ist Freitagabend von der Polizei gefasst und festgenommen worden. Das bestätigte der Sprecher des Landeskriminalamtes Stefan Brodtrück. Der Zugriff soll nach ersten Informationen in Berlin erfolgt sein. Weitere Details blieben bis Redaktionsschluss aber noch unklar. Es ist für Samstag aber eine Pressekonferenz angekündigt.
Die Staatsanwaltschaft hatte noch am Vormittag für Hinweise, die zur Ergreifung des am 14. August aus Aschersleben geflüchteten Gewaltverbrechers führen, eine Belohnung in Höhe von 5000 Euro ausgesetzt.
Der Gewalttäter war lange Zeit im Raum Aschersleben vermutet worden. Später schloss man aber auch nicht aus, dass er die Region verlassen hat. Silvio Titsch war seinen beiden bewachenden Justiz-Beamten während seines inzwischen fünften bewachten Ausgangs zu seinem sechsjährigen Sohn in der Wohnung der Kindesmutter in Aschersleben entkommen. Der 36-Jährige ist zu einer Freiheitsstrafe bis 2024 mit folgender Sicherungsverwahrung verurteilt. Wegen der Flucht wird er sich aber nicht strafrechtlich verantworten müssen. Es wird aber zu Konsequenzen für künftige Straflockerungen führen. Nur die "Hilfe zur Gefangenen-Befreiung" steht per Gesetz unter Strafe. Dazu ermittelt die Polizei gegen unbekannt. Der vierfache Vater nutzte für die Flucht die Gelegenheit, dass der Schlüssel von außen in der Wohnungstür der Plattenbauwohnung steckte und schloss die Beamten ein. Zu dieser Panne kam, dass sich mindestens zwei weitere Mütter mit Kindern in der Wohnung aufhielten.
Justizministerin, der Leiter der Justizvollzugsanstalt Burg sowie die Vollzugsleiterin haben für Montag eine Stellungnahme zu den Konsequenzen für den Vollzug angekündigt.