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Verkehrsexpertin Weniger Verkehrsunfälle in Corona-Krise

Die Einschränkungen der Corona-Krise lassen nach Einschätzung einer Verkehrsexpertin der Polizei auch die Zahl der Verkehrsunfälle sinken.

28.03.2020, 08:48

Magdeburg (dpa) l Derzeit mache sich das in den Lageberichten der Polizei in Sachsen-Anhalt deutlich bemerkbar, sagte die Verkehrsexpertin des Innenministeriums, Nadine Raabe-Goldermann. Sie gehe davon aus, dass diese Entwicklung auch in der Unfallstatistik ablesbar sein werde.

Viele Menschen seien vernünftig und blieben zuhause, so Raabe-Goldermann. Zudem seien deutlich weniger Sachsen-Anhalter zur Arbeit unterwegs, weil sie von zuhause arbeiteten oder die Kinder betreuten. "Da ist es ein logischer Effekt, dass bei weniger Verkehrsteilnehmern auch weniger Unfälle passieren."

In Sachsen-Anhalt gelten seit eineinhalb Wochen deutliche Beschränkungen des öffentlichen Lebens, die mehrfach verschärft wurden. Laut Polizei halten sich die meisten Sachsen-Anhalter daran.

Verkehrsexpertin Raabe-Goldermann rechnet nicht damit, dass die Zurückhaltung in der Corona-Krise zum Schutz besonders gefährdeter Menschen auch zu mehr Rücksicht im Straßenverkehr führen wird. Der Gefahr für sich selbst und andere durch Corona seien sich viele bewusst, sagte sie. Doch das übertragen ihrer Einschätzung nach die wenigsten auf ihr Fahrverhalten. "Viele halten sich für gute Fahrer, die ihr Fahrzeug jederzeit im Griff haben" sagte Raabe-Goldermann. "Da gilt die Überzeugung, dass Unfälle nur anderen passieren."

Im vergangenen Jahr hatte es laut Innenministerium etwas mehr Unfälle gegeben, bei denen aber weniger Menschen zu Schaden kamen. Bei jedem dritten tödlichen Unfall war laut Raabe-Goldermann allerdings Rasen die Hauptursache. Um das zu ändern, brauche die Polizei viel Geduld und einen langen Atem bei der Präventionsarbeit.