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Verkehrswegeplan A14 bei Magdeburg bleibt vierspurig

Die großen Autobahnen Sachsen-Anhalts werden gebaut. Doch etliche Wünsche wurden nicht berücksichtigt. Das Land will nachhaken.

Von Jens Schmidt 17.03.2016, 00:01

Magdeburg l Bundesverkehrs-minister Alexander Dobrindt (CSU) hat am Mittwoch in Berlin die Vorschlagsliste für den neuen Bundesverkehrs-wegeplan präsentiert. Bis 2030 will der Bund 265 Milliarden Euro investieren. 70 Prozent der Gelder gehen in die Modernisierung, knapp ein Drittel in den Neubau. Erstmals können alle Bundesbürger dazu mitdiskutieren. Die Unterlagen liegen ab Montag sechs Wochen lang im Magdeburger Verkehrs-ministerium aus. Außerdem sind die Vorhaben einsehbar unter: www.bvwp2030.de

Sachsen-Anhalts Verkehrs-ministerium hatte mehr als 80 Projekte angemeldet. 38 Vorhaben sind als vordringlich berücksichtigt worden, diese können in den nächsten Jahren in Angriff genommen werden.

Zu den wichtigsten Projekten gehört der Weiterbau der Autobahn A 14 von Magdeburg nach Schwerin. Die Planungen dafür laufen bereits seit einigen Jahren, diese sollen 2016 für alle Abschnitte abgeschlossen sein. Grünes Licht soll es auch für den Bau der parallel dazu verlaufenden A 39 von Wolfsburg nach Lüneburg/Hamburg in Niedersachsen geben. Mehr als eine Milliarde Euro kostet der Neubau.

Jedoch: Die dreispurige B  190 durch die Altmark, die beide Autobahnen verbindet, wurde in den weiteren Bedarf und damit auf die lange Bank geschoben. Die Chance, die Straße bis 2030 zu bauen, schwindet auf ein Minimum. Damit fehlt aber ein wichtiger Teil der sogenannten „Hosenträgervariante“. Diese war vor mehr als zehn Jahren als Kompromiss zwischen Bund und den Anrainer-Ländern ausgehandelt worden. Doch die 244 Millionen Euro teure Straße kommt auf ein niedriges Nutzen-Kosten-Verhältnis von 1,6. Das heißt, der Effekt liegt nur 1,6-fach über den Kosten. Zum Vergleich: Bei der A 14 liegt der Faktor bei 3,0; bei der Umfahrung Estedt (Gardelegen) an der B 71 bei 7,8.

Dennoch will das Land mit Nachdruck gegensteuern. „Hier gibt es erheblichen Gesprächsbedarf“, sagte Verkehrs-Staatssekretär Klaus Klang (CDU) der Volksstimme. Allerdings sei das Papier ein erster Entwurf. „Da ist noch nichts in Stein gemeißelt.“

Das betrifft auch die sechsspurige Erweiterung der A  14 bei Magdeburg, die gar nicht im Plan auftaucht. Ebenso fehlt eine beantragte Ostverlängerung der mehrspurigen Schnellstraße B  6 in Richtung Wittenberg und Sachsen. Offen bleibt, ob die B  6 im Harz zur Autobahn hochgestuft wird.

Weitergebaut werden soll aber die A 143. Sie dient Halle als Westumfahrung und verkürzt den Weg zwischen Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Zu den größten Vorhaben gehört die mit 90 Millionen Euro veranschlagte Ortsumfahrung Wernigerode. Die Bundesstraße 244 schlägt künftig einen Bogen um die Touristenstadt und schließt an die Schnellstraße B  6 an. Mit der Umfahrung würde die Stadt komplett vom Durchgangsverkehr entlastet.

Freuen können sich auch die Altmärker, die auf der B 188 von Stendal über Gardelegen nach Wolfsburg pendeln. Die Ortsdurchfahrten Miesterhorst und Oebisfelde werden durch neue Umfahrungen ersetzt.

Nicht in den vordringlichen Bedarf geschafft haben es Umfahrungen wie Wahlitz/Menz/Königsborn und Zerbst an der B  184. Auch an der viel befahrenen B  71 bekam nur Estedt hohe Priorität. Alle weiteren Umfahrungen wie Kakerbeck und Letzlingen wurden geschoben.

Nicht sonderlich wichtig ist dem Bund der Bau eines Saalekanals. Das Nutzen-Kosten-Verhältnis liegt bei mickrigen 0,2. Klaus Klang ist aber froh, dass der Kanal wenigstens im weiteren Bedarf auftaucht. Seite 4