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Visaerschleichung Ermittler nehmen Schleuser fest

Der Bundespolizei in Halle ist ein Schlag gegen ein indisches Schleusernetzwerk gelungen. In Frankreich wurden sechs Schleuser festgenommen.

11.10.2017, 15:44

Halle/Pirna (mg) l Der deutschen und französischen Polizei ist ein Schlag gegen eine Schleusergruppe aus Indien gelungen. Beim von Europol koordinierten Einsatz wurden in vier deutschen Bundesländern mit Schwerpunkt Mitteldeutschland sieben Objekte durchsucht und umfangreiches Beweismaterial gesichert, teilt die Bundespolizeidirektion Pirna mit. In Frankreich wurden bei der gemeinsamen Aktion am Dienstag sechs Verdächtige festgenommen.

Auf deutscher Seite hatten seit Dezember 2016 die Bundespolizeiinspektionen Kriminalitätsbekämpfung Halle und Bad Bentheim ermittelt. Die Täter aus Indien organisierten gegen eine Bezahlung von 7000 Euro pro Geschleusten die Schleusung ins Schengen-Gebiet. Dazu wurden unter falschen Angaben beschaffte Visa genutzt. Vornehmlich erfolgten die Einreisen über Frankreich nach Europa. Die dabei genutzten Personaldokumente wurden von den geschleusten Indern entsorgt. Nach Weiterreise nach Deutschland beantragten die Migranten unter falschen Personalien Asyl in Deutschland. Bei dem Hauptbeschuldigten handelt es sich ebenfalls um einen aus Indien stammenden Asylbewerber. Dieser lebte in Deutschland und hatte sich während der Ermittlungen nach Frankreich abgesetzt.

Der Leiter der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Halle, Polizeioberrat Markus Pfau, sagte: "Die Ermittlungen zeigten einmal mehr, dass auch die Erschleichung von Visa für eine Einreise in die Staaten der Europäischen Union durch professionelle Täternetzwerke für einen organisierten Asylmissbrauch genutzt werden:"