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Vorstand AfD-Parteispitze nimmt Poggenburg ins Visier

Es wird ungemütlich für Sachsen-Anhalts AfD-Politiker André Poggenburg. Seine Äußerungen bei Twitter könnten Konsequenzen haben.

03.01.2019, 16:04

Berlin/Magdeburg (dpa) l Die Parteispitze der AfD will sich voraussichtlich in der kommenden Woche mit Äußerungen des sachsen-anhaltischen Landtagsabgeordneten André Poggenburg auf Twitter beschäftigen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Parteikreisen. Vorstandsmitglied Kay Gottschalk sagte: "Wir werden im Bundesvorstand darüber zeitnah beraten. Das ist ein bewusster Versuch, im Hinblick auf den Verfassungsschutz ins Fettnäpfchen zu treten."

Poggenburg, der sein Twitter-Profil neuerdings mit einer blauen Kornblume schmückt, hatte im Kurznachrichtendienst am Silvestertag geschrieben: "Den Mitbürgern unserer Volksgemeinschaft ein gesundes, friedliches und patriotisches 2019!" Gottschalk erklärte: "Das ist ein verzweifelter Versuch, Aufmerksamkeit in einer persönlich aussichtslosen Situation zu erlangen. Das ändert nichts daran: diese Wortwahl ist inakzeptabel."

Nach mehreren umstrittenen Reden war Poggenburg im März 2018 auf internen Druck als Partei- und Fraktionschef in Sachsen-Anhalt zurückgetreten. Später kam es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und anderen führenden Mitgliedern des rechtsnationalen "Flügels" in der AfD. Dessen bekanntester Vertreter ist der Thüringer Landeschef Björn Höcke. Im vergangenen August sagte Poggenburg in einem Interview: "Der "Flügel" ist nun somit ein reiner Höcke-"Flügel"". Poggenburg benutzt heute das Blumen-Symbol und die Bezeichnung "Die Nationalkonservativen".

Die AfD-Spitze arbeitet seit dem vergangenen Herbst an Strategien, um eine mögliche Beobachtung der Bundespartei durch den Verfassungsschutz zu verhindern.