Prozess gegen Norbert Diehl unterbrochen

Magdeburg l Das Magdeburger Landgericht hat den Prozess gegen den ehemaligen Mitarbeiter des Bistums Magdeburg, Norbert Diehl, am Donnerstag auf unbestimmte Zeit unterbrochen. Das sagte ein Sprecher des Landesgerichts der Volksstimme. Diehl muss sich als früherer Geschäftsführer der WB Windpark vor Gericht verantworten. Die Tochterfirma des Bistums soll 2006 eine unvollständige Steuererklärung abgegeben haben. Der Staatskasse seien so laut Staatsanwaltschaft rund 2,1 Millionen Euro Steuereinnahmen entgangen. Norbert Diehl, der wegen des Vorwurfs seit April vor Gericht steht, bestreitet das.

Das Landgericht will nun ein Verfahren vor dem Finanzgericht Dessau abwarten. Dort strengt das Unternehmen WB Windpark eine Klage gegen das Finanzamt Magdeburg wegen des Steuerbescheids aus dem Jahre 2006 an. Erst nach dem Urteil in Dessau will der Magdeburger Richter Gerhard Köneke entscheiden, wann und ob das Verfahren gegen Norbert Diehl wieder aufgenommen wird.

Die WB Windpark gehörte zu einem Firmengeflecht, das Norbert Diehl für das Bistum Magdeburg unter dem Dach der Gero AG zwischen 2002 und 2008 verwaltet hatte. Mehrere Millionen Euro – zwischenzeitlich war von bis zu 100 Millionen die Rede – soll die Aktiengesellschaft durch Schiffsanleihen und Investments in unterschiedlichen Branchen verzockt haben. Das Bistum suchte dafür die Schuld bei Diehl, strengte Klagen gegen ihn und zwei weitere Verantwortliche an. Ein Fehlverhalten konnte den Gero-Führungskräften aber nie nachgewiesen werden.