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Waldschäden Waldschützer wollen Video nicht löschen

Im Streit mit Sachsen-Anhalts Umweltministerin Claudia Dalbert hält die Schutzgemeinschaft Wald am Facebook-Video mit Todesanzeige fest.

Von Alexander Walter 26.02.2019, 20:00

Magdeburg l Im eskalierten Streit um ein von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) geteiltes Facebook-Video will die Organisation das Gespräch mit Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne) suchen. Er werde Dalbert bei der Landtagssitzung diese Woche ansprechen, sagte SDW-Landeschef Guido Heuer am Dienstag – er ist zugleich agrarpolitischer Sprecher der CDU.

Auf dem von Privatleuten erstellten Video ist nach einem Flug über sturmgeschädigte Bestände eine Todesanzeige: „Unser Wald“ zu sehen: „Wir, seine engagierten Pfleger, müssen ihn nun für immer zu Grabe tragen“, ist zu lesen. Und: „Ein besonderer Dank gilt (...) dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie“. Wegen des Seitenhiebs hatte Dalbert am Montag verkündet, bei öffentlichen Veranstaltungen nicht mehr mit dem Naturschutzverband zusammenzuarbeiten. „Es liegt bei der SDW, sich zu überlegen, in welcher Form sie gegenüber der Landesregierung kommunizieren will.“

Nach SDW-Geschäftsführer Robert Klose nannte auch Heuer die Reaktion Dalberts am Dienstag allerdings „absolut übertrieben“. Die SDW werde das Video keinesfalls löschen. Der Frust auf die Politik Dalberts sei „riesengroß“. Als Beispiel nannte Heuer Pläne Dalberts, die Zahl der Forstämter für den Privatwald im Land von zehn auf acht zu senken und diese in Regionale Waldzentren umzuwandeln. Die neuen Strukturen müssten riesige Flächen verwalten. „Wir sind strikt dagegen“, sagte er. Die Umweltministerin verteidigte die Pläne. Das für den Privatwald zuständige Landeszentrum Wald "wird unterm Strich mehr Personal haben, als zuvor", sagte sie. Es wird zukunftsfest aufgestellt sein, mit einem starken Team an jedem Standort."

Vor allem bei Waldbesitzern schwelt seit Monaten Ärger über Dalbert. Nach Millionenschäden durch Stürme, Dürre und Borkenkäfer fühlen sie sich vom Land im Stich gelassen.