Temperatursturz oder Wärmeperiode? Wetterphänomen: Wann kommen die Eisheiligen in Sachsen-Anhalt an?
In der Regel gilt: Nach den ersten warmen Frühlingstagen im Jahr wird es ab dem 11. Mai noch einmal richtig kalt. Diese Wetterperiode wird auch als „Eisheilige“ bezeichnet. Besonders Hobbygärtner bangen dann um ihre Pflanzen. Wann kann Sachsen-Anhalt damit rechnen?
Magdeburg - So richtig beginnt die Garten- und Balkonsaison erst nach den Eisheiligen gegen Mitte Ende Mai. Denn normalerweise ziehen in diesen Tagen noch einmal Frost, kalter Wind und gelegentliche Unwetter über das Land. Wann kann Sachsen-Anhalt mit den Eisheiligen rechnen? Und wie wirken Erderwärmung und unser Kalender auf diese Wetterperiode ein?
Eisheilige: Darauf können sich Gartenfreunde einstellen
Die „Eisheiligen“ werden dieses Jahr vorraussichtlich bedeutend sanfter ausfallen, als erwartet. Auffallend ist, dass mit dem Beginn der Eisheiligen am 11. Mai keine Kälteperiode beginnt, sondern eher wechselhaftes bis warmes Wetter einsetzt.
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Laut dem Deutschen Wetterdienst kann es in den kommenden Tagen zwar zu Regenfällen kommen, jedoch liegen die Temperaturen im frühlingshaften, ja fast schon sommerlichen Bereich bei bis zu 20 Grad.
Erderwärmung und Gregorianischer Kalender beeinflussen Eisheilige
Dass diese erwartet kalten Tage wärmer ausfallen als gedacht, ist kein Zufall. Die Erderwärmung trägt spürbar dazu bei, dass solche frostigen Wetterperioden gemildert werden. Die einzelnen Jahreszeiten verschieben sich zusätzlich immer weiter nach vorn. Aktuell lässt sich sagen, dass das Frühjahr rund zwölf Tage eher beginnt als noch vor 50 Jahren. So treten die letzten Nachtfröste mittlerweile vermehrt Ende April bis Anfang Mai auf, erklärt der Deutsche Wetterdienst.
Desweiteren sollten sich Hobbygärtner und Landwirte nicht an der strikten, zeitlichen Periode der Eisheiligen, 11. bis 15. Mai, festhalten. Den Ursprung findet dieses Wetterphänomen nämlich zu Zeiten des sogenannten Julianischen Kalenders (etwa 45 v. Chr.). Heutzutage leben wir nach dem Gregorianischen Kalender.
Dieser entstand Ende des 16. Jahrhunderts. Zwischen diesen beiden Kalendern liegt eine Differenz von 13 Tagen. Das begründet ebenfalls, warum Wetterperioden wie die Eisheiligen oder der Siebenschläfer nicht mehr zu ihren "geplanten Zeiten" auftreten.