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Warnstreik Ameos-Angestellte warten weiter auf ihr Geld

Im Juli vereinbarte Gehaltssteigerungen für die Ameos-Mitarbeiter wurden bisher nicht umgesetzt.

Von Enrico Joo 24.09.2020, 01:01

Haldensleben/Schönebeck l Im Juli hatte sich Krankenhausbetreiber Ameos nach Verhandlungen mit den Gewerkschaften auf Gehaltssteigerungen für Mitarbeiter der Krankenhäuser in Aschersleben-Staßfurt, Bernburg, Haldensleben und Schönebeck geeinigt. Diese gelten rückwirkend zum 1. Mai und sollten im August oder September umgesetzt werden.

Regionalgeschäftsführer Frank-Ulrich Wiener bestätigt, dass die Gehaltssteigerungen bisher nicht ausgezahlt wurden: „Aus Gründen der technischen Umsetzung konnte die Auszahlung nicht wie geplant erfolgen. Die systemseitige Anlage der Veränderungen bei unserem Abrechnungsdienstleister nimmt deutlich mehr Zeit in Anspruch als erwartet.“

Mit der nächsten Abrechnung Ende September sollen die Gehaltssteigerungen ausgezahlt werden. „Vom Arbeitgeber gibt es keine klaren Informationen“, sagt ein Betriebsrat, der anonym bleiben möchte. „Die Stimmung ist sehr schlecht. Die Mitarbeiter fühlen sich betrogen.“ Krankenschwestern an mehreren Häusern hätten deswegen gekündigt. „Die Mitarbeiter werden an der Nase herumgeführt. Das ist keine Art und Weise, wie man sich als Arbeitgeber verhalten sollte“, sagt Andreas Rossa, Betriebsratsvorsitzender im Krankenhaus Aschersleben-Staßfurt.

Die Gewerkschaft Verdi will die nächste Abrechnung Ende September abwarten. „Ja, Ameos hält sich nicht an die Abmachung aus dem Juli“, sagt Verdi-Verhandlungsführer Bernd Becker. „Allerdings sind Verzögerungen bei der Auszahlung nicht ungewöhnlich. Die Umstellung der Lohnsysteme kann bis zu drei Monate dauern.“ Am 15. Oktober findet die erste Verhandlungsrunde mit Ameos nach der Sommerpause statt. Verdi will einen Tarifvertrag für die Angestellten.

Im Sommer einigte sich Verdi mit Ameos auf eine dreiprozentige Steigerung der Gehälter in diesem Jahr. In Haldensleben sollen die Gehälter 2021 um zweimal 2,8 Prozent steigen, im Salzlandkreis um zweimal 2,5 Prozent. Dazu gibt es Einmalzahlungen.