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150 Pfleger und Krankenschwestern fordern mehr Lohn Warnstreik in Burger Klinik

Von Falk Heidel 16.03.2013, 02:16

Burg l Mit Trillerpfeifen, Transparenten und Wut im Bauch gingen gestern mehr als 150 Beschäftigte des Burger Kreiskrankenhauses auf die Straße. Das "Krankenhaus Jerichower Land" gehört zur Rhön Klinikum AG. Die im M-DAX börsennotierte Betreibergesellschaft von Krankenhäusern hat ihren Stammsitz in Bad Neustadt an der Saale.

Seit Januar verhandelt die Gewerkschaft Verdi mit Rhön über einen Haustarifvertrag für das Burger Krankenhaus. Am Montag sollen die Verhandlungen fortgesetzt werden. Von den rund 220 Beschäftigten (Krankenschwestern, Pfleger und technische Kräfte) beteiligten sich gestern 150 Mitarbeiter an dem dreistündigen Warnstreik. "Das zeigt, wie sauer die Menschen hier sind. Seit einem kleinen Aufschlag aus dem Jahr 2004 hat es für sie noch keine Lohnerhöhung gegeben", sagte Verdi-Tarifsekretär Thomas Mühlenberg zur Volksstimme.

An die Adresse der Arbeitgeber sagte Mühlenberg: "Sie müssen ein verbessertes Angebot vorlegen, ansonsten werden wir mit weiteren Schritten unseren Forderungen Nachdruck verleihen." Möglich ist aus seiner Sicht ein ganztägiger Warnstreik als nächste Etappe. Mühlenberg zufolge liegt das Brutto-Anfangsgehalt einer Krankenschwester bei gut 2100 Euro im Monat: "In Burg liegen die Mitarbeiter mehr als 200 Euro darunter."

Unterdessen hält die Arbeitgeberseite an ihrem Angebot vom Januar fest. Das sieht eine Steigerung der Vergütung in mehreren kleinen Schritten um insgesamt 11,5 Prozent bis September 2014 vor.

Zur Volksstimme sagt Krankenhaus-Geschäftsführer Thomas Wüstner: "Wir wollen ein Tarifergebnis mit Augenmaß und wirtschaftlicher Vernunft erreichen. Wir sind mit unserem Angebot an die Grenze des Vertretbaren gegangen." Nicht betroffen von den Streiks sind die Ärzte, die sich bei ihren Tarifen vom Marburger Bund vertreten lassen.

Die Rhön Klinikum AG hat das Krankenhaus im Vorjahr von Medigreif übernommen. Zum Verbund zählen auch Kliniken in Gommern (Vogelsang), Zerbst und Neindorf.