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Wegeleben: Tote Seniorin gibt Notarzt und Polizei einige Rätsel auf

Von Dennis Lotzmann 24.04.2012, 05:21

Wegeleben l Eine tote Seniorin aus Wegeleben gibt Polizei und Gerichtsmedizinern gegenwärtig einige Rätsel auf. Die 77-jährige Frau war am Sonntagabend tot in ihrer Wohnung gefunden worden. Da der hinzugerufene Notarzt anhand der Umstände vor Ort ein Fremdverschulden nicht gänzlich ausschließen konnte, sei die Polizei hinzugezogen worden, um etwaigen Hinweisen auf ein Tötungsverbrechen nachzugehen, sagte Polizeisprecher Peter Pogunke gestern auf Anfrage.

"Allerdings ist im Moment noch vollkommen unklar, ob dieser Verdacht eines nicht natürlichen Todes tatsächlich begründet ist", betonte der Polizeirat. "Erst eine Obduktion kann in dieser entscheidenden Frage für Klarheit sorgen." Da die angeordnete gerichtsmedizinische Untersuchung der Leiche gestern noch nicht erfolgt sei, stünden die genauen Todesumstände bislang nicht fest.

Die 77-jährige Christa S., die nach Volksstimme-Informationen allein in ihrer Erdgeschosswohnung im Hundsrücken in Wegeleben gewohnt hat, war laut Polizei am Sonntag von einer 30-jährigen Frau in ihrer Wohnung gefunden worden. Die junge Frau, die offenbar mit im Haus wohnt, habe gegen 18 Uhr den Notarzt alarmiert, so Pogunke. Dieser habe vor Ort nur noch den Tod der Seniorin feststellen können.

"Weil der Notarzt nach seiner subjektiven Beurteilung der gesamten Auffindesituation nicht sicher ausschließen konnte, dass womöglich doch ein Tötungsverbrechen vorliegen könnte, hat er die Polizei hinzugerufen", so Polizeirat Pogunke.

So soll die Frau nach Volksstimme-Informationen auch Verletzungen im Halsbereich gehabt haben, deren Ursache bislang wohl unklar ist. Pogunke selbst wollte sich zu derartigen Details nicht äußern.

Während eine solche Situation für die Polizei durchaus nicht ungewöhnlich und zunächst eher Routine ist, sorgte der Vorfall in der Bodestadt für einige Aufregung. Der schätzungsweise 60 Meter lange Straßenzug Hundsrücken, der den Marktplatz mit der Langen Straße verbindet, wurde nach Angaben von Augenzeugen am Sonntag bis in die späten Abendstunden komplett gesperrt, um die Spurensicherung der Kriminalpolizei nicht zu behindern.

"Dabei haben unsere Ermittler durchaus auch Hinweise gefunden, die auf einen Einbruch hindeuten könnten", sagte Pogunke. Konkret seien Einbruchsspuren im Bereich der Eingangstür entdeckt worden. Ob diese Spuren jedoch tatsächlich neu seien, müsse noch geklärt werden. Dazu sollen auch Zeugen, wie beispielsweise der Sohn der Frau, befragt werden. Die Eingangstür selbst ist, ebenso wie das gesamte Haus, recht betagt und augenscheinlich nicht mit einem Sicherheitsschloss versehen, so dass sie größerer Gewalteinwirkung kaum widerstehen dürfte.