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2,7 Milliarden Euro Schaden durch Hochwasser allein in Sachsen-Anhalt Weltweit teuerste Naturkatastrophe des Jahres

Von Michael Bock 10.07.2013, 03:21

Magdeburg. Die Flutschäden in Sachsen-Anhalt betragen nach vorläufigen Schätzungen rund 2,7 Milliarden Euro. Nach Angaben des Rückversicherers Munich Re war das Hochwasser weltweit die teuerste Naturkatastrophe des ersten Halbjahres.

Sachsen-Anhalts Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD) sagte nach der Kabinettssitzung am Dienstag, es seien noch immer nicht alle Verluste restlos erfasst. Den größten Anteil an der momentan errechneten Schadenssumme von 2,7 Milliarden Euro hat die kommunale Infrastruktur (1,25 Milliarden Euro). Die Schäden an privatem Wohneigentum und in der gewerblichen Wirtschaft werden auf jeweils 500 Millionen Euro beziffert. Landwirtschaft/Forst verbuchen Verluste von 224 Millionen Euro, bei Sport- und Freizeiteinrichtungen sind es 80 Millionen Euro. Die Schäden an Landesstraßen betragen 75 Millionen Euro.

Die Hochwasserkatastrophe hat die Versicherungen nach Einschätzung des weltgrößten Rückversicherers Munich Re mehr als drei Milliarden Euro gekostet. Der weitaus größte Teil davon entfiel auf die Überschwemmungsgebiete in Deutschland, wie das Unternehmen mitteilte. Mit einem volkswirtschaftlichen Schaden von mehr als zwölf Milliarden Euro war das Hochwasser die mit Abstand teuerste Naturkatastrophe des ersten Halbjahres. Weltweit summierten sich die Schäden durch Naturkatastrophen, die von den Versicherungen übernommen werden, auf rund 10 Milliarden Euro.

Der Landtag von Sachsen-Anhalt diskutiert am Freitag über Konsequenzen aus der Hochwasserkatastrophe. Die Fraktionen sind sich darin einig, dass mehr Überflutungsflächen geschaffen werden müssen.

Das Parlament will sich zudem für eine bessere Mückenbekämpfung nach dem Hochwasser stark machen. Geplant ist ein gemeinsamer Antrag aller Fraktionen. Linken-Fraktionschef Wulf Gallert flachste: "Das sind Hochwassermücken - da kann man schon mal fraktionsübergreifend zuschlagen." Statt chemischer Mittel sei der Einsatz biologischer Mittel denkbar, sagte er.

Der Eisenbahnverkehr zwischen Berlin und Hannover wird indes aufgrund der Flut-Folgen noch auf Monate eingeschränkt sein.