1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Weniger Gewalt in den Stadien Sachsen-Anhalts

Dennoch "Runder Tisch" am 20. Februar Weniger Gewalt in den Stadien Sachsen-Anhalts

Von Daniel Hübner 12.01.2012, 05:22

Entgegen den bundesdeutschen Trends hat die Gewalt in den Fußball-Stadien Sachsen-Anhalts abgenommen. Dennoch lädt das Innenministerium voraussichtlich am 20. Februar Vereine und Polizei zu einem "Runden Tisch gegen Gewalt im Fußball" ein.

Magdeburg l In der Saison 2010/2011 sind in den Stadien Sachsen-Anhalts oder deren Umgebung 61 Straftaten begangen worden - 42 weniger als in der Vorsaison. Bundesweit waren es 2948 Strafverfahren, die eröffnet wurden, davon 241 in der Regionalliga Nord, in der mit dem 1. FC Magdeburg und dem Halleschen FC damals zwei Vereine aus Sachsen-Anhalt spielten. Ebenfalls abgenommen hat die Zahl der Verletzten: von 43 auf 11. Festgenommen beziehungsweise mit einem Stadionverbot belegt wurden 114 gewaltbereite Fans. Eine Saison zuvor waren es noch 121. Die Polizei zählte 30291 Einsatzstunden in den Stadien - 364 weniger als in der Spielserie 2009/2010.

Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) hatte bereits Anfang November des vergangenen Jahres betont: "Wir sind nicht das Schmuddelkind der Republik." Trotzdem ist "Gewalt in den Stadien weiter ein großes Problem", betonte Anke Reppin, Sprecherin des Innenministeriums, gestern gegenüber der Volksstimme.

Ein besonderer Sorgenfall ist dabei der 1. FC Magdeburg. 400 Fans des FCM werden als gewaltgeneigt (Kategorie B), weitere 60 als gewaltsuchend (Kategorie C) eingestuft. Laut der Zahlen des Innenministeriums kommt der Hallesche FC als zweiter Regionalligist auf 130 Fans der B- und 30 der C-Kategorie.

Im vergangenen November waren die Vereine von der Sportministerkonferenz in Weimar aufgefordert worden, "sich noch mehr gegen die Gewalt zu engagieren". In dieser Hinsicht untermauerte der FCM ebenfalls im November bereits seine Ambitionen: Nach der Attacke gegen den damaligen Kapitän Daniel Bauer, der Magdeburg inzwischen verlassen hat und vermutlich demnächst für den FSV Mainz 05 II in der Regionalliga West auflaufen wird, erklärte Präsident Peter Fechner: "Wir stehen in einem guten Dialog mit den 48 Fangruppierungen, und wir haben noch mehr vor."

Was auch für den FCM noch möglich ist, soll voraussichtlich am 20. Februar am "Runden Tisch" erörtert werden. Das Innenministerium schreibe derzeit die Einladungen an die Vereine, sagte Anke Reppin. "Wer daran teilnehmen möchte, kann sich natürlich auch bei uns melden, wir werden jeden berücksichtigen." Seite 5 und 8