Wertvolles Kunsthandwerk kehrt in Gotisches Haus zurück
Oranienbaum-Wörlitz (dpa) - Ein geschnitztes Tablett aus dem Horn eines Elches, ein Briefbeschwerer aus weißem Stein und Vasen: Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat am Freitag 21 kunsthandwerkliche Objekte an die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz zurückgegeben. Diese hätten sich bislang im Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin befunden, hieß es.
1943 seien sie aus dem Gotischen Haus in Wörlitz in ein Bergwerk bei Bernburg ausgelagert worden. Die Rote Armee habe sie 1946 in die Sowjetunion abtransportiert. Bei der Rückgabe von insgesamt 1,5 Millionen Objekten an die DDR im Jahr 1958 seien die Objekte aus Wörlitz irrtümlich nach Ost-Berlin gelangt.
Nun habe das Kunstgewerbemuseum in Berlin die 21 Objekte identifiziert, die nach Wörlitz gehören. Neben Tablett, Briefbeschwerer und Vasen sind den Angaben zufolge ein Krug aus Steinzeug, ein Korallenzweig, ein Porzellanwaschkrug mit Malerei im japanischen Stil, Glasgefäße, Bernsteinfragmente und zwei gläserne Stiefel darunter.
Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, sagte: "Für viele Museen in Deutschland ist die Nachkriegszeit noch nicht zu Ende. Wir forschen, recherchieren und fahnden nach auseinandergerissenen Sammlungen." Die Direktorin der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, Brigitte Mang, hob hervor: "Die Rückgabe ist ein beeindruckendes Zeichen erfolgreicher Kunst- und Kulturpolitik."