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Wetter Abkühlung für Sachsen-Anhalt

Unwetter haben in Deutschland gewütet, doch die Schäden in Magdeburg und Umgebung waren begrenzt. Weitere Schauer sind noch möglich.

10.08.2018, 11:45

Magdeburg/Leipzig (dpa) l Das Unwetter in Deutschland brachte neben Schäden auch etwas Positives: Das Wochenende in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen verspricht eine kleine Abkühlung. Vereinzelt sind nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes Schauer möglich. Die Temperaturen werden am Samstag nicht über 25 Grad Celsius steigen. Im Bergland bleibt es noch etwas frischer mit unter 20 Grad. Zudem ist es windig. Am Sonntag soll es wieder überwiegend sonnig und etwas wärmer werden. Erst ab Montag sind wieder Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke möglich. Vereinzelt kann es regnen oder gewittern.

Nicht so stark wie in anderen Teilen der Republik wütete das Unwetter am Donnerstag auch in Magdeburg. Die Schäden hielten sich dabei in Grenzen. In der Hegelstraße zwischen dem Dom und der Staatskanzlei stürzte ein mehrere Meter langer Ast auf einen geparkten Mercedes. Wie durch ein Wunder wurde durch den herunterstürzenden Koloss niemand verletzt. Auch der Mercedes kam relativ glimpflich davon, gerade einmal ein paar große Dellen musste er verkraften. Die Feuerwehr zersägte mit einer Motorsäge den Ast.

Doch in vielen Teilen Deutschlands wütete das Unwetter enorm. Mit orkanartigen Böen ist Gewittertief "Nadine" über Deutschland hinweggefegt. Mehrere Menschen wurden durch umgestürzte Bäume verletzt. Zentrale Strecken im Bahn-, Straßen-, und Flugverkehr waren betroffen.

Besonders heftig war der Sturm am Donnerstag im Raum Hannover und an der Nordsee, wie ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am frühen Freitagmorgen sagte. An der Küste seien Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 Stundenkilometern gemessen worden.

Bis zum Freitagmorgen waren die ICE-Trassen Hannover-Hamburg-Kiel, Bremen-Hamburg sowie Osnabrück-Löhne gesperrt, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn sagte. Wie lange die Störungen andauern würden, war zunächst noch unklar. Auf den übrigen Fernverkehrsstrecken würden die Züge teilweise umgeleitet. Auch im Regionalverkehr sollten sich Fahrgäste auf Ausfälle und Verspätungen einstellen.

Für gestrandete Zugreisende stellte die Deutsche Bahn in der Nacht an mehreren Bahnhöfen wie Dortmund, Hamm/Westfalen, Hannover, Braunschweig und Berlin Aufenthaltszüge bereit. Außerhalb der betroffenen Region im Norden seien am Freitag allerdings keine Einschränkungen mehr zu erwarten, sagte der Sprecher.

Auch die Strecken des Bahnbetreibers Metronom waren von dem Unwetter betroffen, wie das Unternehmen mitteilte. Am Freitagmorgen sei zumindest die Strecke des RE 2 (Göttingen-Hannover-Uelzen) wieder komplett freigegeben worden. Es könne aber weiterhin zu Verspätungen kommen. Die übrigen Strecken seien auch am Morgen noch teilweise gesperrt oder nur eingleisig befahrbar gewesen. Der Betreiber bat alle Fahrgäste, sich frühzeitig zu informieren.

Wegen der Gewitterfront war am Donnerstagnachmittag an Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt für etwa eine halbe Stunde der Betrieb eingestellt worden. Etwa ein Zehntel der mehr als 1500 geplanten Starts und Landungen fiel aus. Auch in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland knickte der Sturm Bäume um und sorgte für Verkehrsbehinderungen.

In Berlin wurden die Besucher der Leichtathletik-EM am Abend dazu aufgerufen, wegen des aufziehenden Gewitters zunächst im Olympiastadion zu verharren. "Bitte bleiben Sie hier, das ist der sicherste Ort für Sie", hieß es am Ende der Veranstaltung. Kurz nach 22.30 Uhr hatten jedoch fast alle Zuschauer bei nachlassendem Regen die Tribünen verlassen.

Zum Wochenende dürfte sich das Wetter wieder beruhigen. Laut DWD ist die große Hitze dann zwar vorerst vorbei – sommerlich warm bleibt es trotzdem. Die Höchsttemperaturen sollen nach langer Zeit flächendeckend aber unter 30 Grad liegen. Hoch "Kevin" bringt trockene Luft – außer dem Südosten Bayerns und Schleswig-Holstein.

Trotz der Gewitter ist die Trockenheit der letzten Wochen nach wie vor ein großes Problem. Allein im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen gab es Schätzungen zufolge mehr als 100 Waldbrände. "Das sind ungewöhnlich viele", sagte Michael Blaschke von Wald und Holz NRW am Donnerstag.

Aktuelle Informationen zur Wettervorhersage bietet die Webseite des Deutschen Wetterdienst.

Außerdem informiert der Deutsche Wetterdienst über Unwetterwarnungen.

Auf der Webseite der Deutschen Bahn gibt es die aktuellen Verkehrsmeldungen.